Neustart im Amateurfußball nicht in Sicht Schiedsrichter rechnen mit längerer Pause

Exklusiv | Düsseldorf · Die Schiedsrichter im Fußballverband Niederrhein (FVN) rechnen nicht mit einer baldigen Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Amateurbereich. Alle Weiterbildungsmaßnahmen wurden erst einmal abgesagt.

 Ein Schiedsrichter steckt sich seine Rote Karte in die Tasche.

Ein Schiedsrichter steckt sich seine Rote Karte in die Tasche.

Foto: dpa/Armin Weigel

Der Spielbetrieb im Amateurfußball ist seit dem 13. März ausgesetzt. Zunächst hatte der Fußballverband Niederrhein (FVN) eine Zwangspause bis zum 19. April angekündigt. Doch wegen der Entwicklung der Coronavirus-Pandemie ist mit einer schnellen Wiederaufnahme des Spielbetriebs nicht zu rechnen. Der Zugang zu öffentlichen Sportanlagen ist auf unbestimmte Zeit untersagt worden. Erst wenn diese Anordnung wieder aufgehoben wird, sollen die ersten Partien frühestens 14 Tage später stattfinden.

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Doch nach Informationen unserer Redaktion rechnet beim FVN niemand mit einem schnellen Ende der Zwangspause. Die Schiedsrichter haben nun reagiert und geplante Sonderschulungen und Kreisqualifikationen in den kommenden Tagen und Wochen abgesagt. Völlig unklar sei, wie es weitergeht, heißt es in einem Schreiben an alle Unparteiischen in der Region. Entscheidungen würde man nur auf Basis der aktuellen Nachrichtenlage treffen können. Vom FVN hätte man keine weiteren Instruktionen bekommen. Der Verband hängt selbst total in der Luft.

Mit Lockerungen im Amateurfußball rechnet in den kommenden Monaten niemand ernsthaft. Zunächst orientieren sich alle an der weiteren Entwicklung im Profifußball. Erst am 30. April wollen Bund und Länder den weiteren Fahrplan abstimmen. Verbunden allerdings mit immensen Sicherheitsvorkehrungen. Für den Amateurbereich sind wöchentliche Corona-Tests und eine engmaschige Überwachung völlig illusorisch. „Es gilt abzuwarten, wie sich die Verfügungslage des Landes entwickelt“, sagt FVN-Präsident Peter Frymuth. „Derzeit ist nicht an Fußball zu denken. Natürlich wollen wir, dass der Ball auch wieder rollt. Aber die Gesundheit hat zunächst allerhöchst Priorität und der gilt es alles unterzuordnen. Viele Vereine erhoffen sich so frü wie möglich konkrete Aussagen und Entscheidungen. Wir nehmen die Sorgen und Wünsche der Vereine wahr und ernst, müssen sie aber alle weiter um Geduld bitten. Solch eine Situation hat es noch nie gegeben.“

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