Interview mit Reiner Calmund „Wir brauchen Koalition der Vernunft“

Düsseldorf (RP). Reiner Calmund äußerte sich in einem RP-Interview über die Gerüchte, dass er von seinem Posten im Aufsichtsrat zurücktreten würde.

 Für Fortuna im Einsatz: Reiner Calmund.

Für Fortuna im Einsatz: Reiner Calmund.

Foto: rpo, Falk Janning

Frage: Herr Calmund, was ist dran an den Gerüchten, Sie würden über einen Rücktritt als Aufsichtsrat bei Fortuna nachdenken?

Calmund: Nichts. Da hat mal wieder irgendwer, irgendwelche Gerüchte gestreut. Ich bin für Fortuna in den vergangenen Wochen und Monaten quer durch die Republik gefahren, habe mehr als 100 Termine für den Verein wahrgenommen.

Es heißt, Sie seien bei Aufsichtsratssitzungen nicht dabei gewesen…

Calmund: Ach hören Sie doch auf. Es hat zwei Sitzungen gegeben. Ja, an beiden Terminen war ich nicht da. Alle wussten vor meiner Kandidatur, dass ich nicht mal eben vorbeischauen kann, sondern mir meine Arbeit für den Verein genau einteilen muss. Dieses Kasperle-Theater regt mich tierisch auf. Wir haben im Hintergrund einige Konzept ausgearbeitet. In den kommenden Monaten werden wir hoffentlich mit der Umsetzung beginnen. Das klappt aber nicht, wenn sich eitle Ahnungslose dazwischen stellen. So wird das nie was.

Was haben Sie vor?

Calmund: Wir müssen klare Verhältnisse schaffen. Eine Koalition der Vernunft. Alle Beteiligten müssen sich an einen Tisch setzen und ihre Karten offen legen. Jeder muss sein persönliches Ego zurückstellen. Hier laufen noch immer zu viele Traumtänzer rum, die denken: "Toll, wir spielen in der LTU arena, toll, wir sind eine große Stadt". Denen sag ich: bleibt auf dem Teppich, seid realistisch. Düsseldorf gehört nicht zur absoluten Spitze der Liga. Dafür reicht der Etat nicht aus.

Ihre Hoffnungen für die Zukunft?

Calmund: Fortuna hat tolle Fans. Die sind schon bundesligareif. Wenn sie den Verein weiter unterstützen, bin ich gar nicht so pessimistisch. Uwe Weidemann macht einen guten Job als Trainer, Peter Frymuth an der Spitze des Vorstands ist mit seiner ruhigen Art genau der Richtige. Wenn alle die Nerven behalten, dann wird der Verein Schritt für Schritt wieder nach oben kommen. Aber eben nicht über Nacht.


GianniCosta führte das Gespräch.

(Rheinische Post)
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