Wirtschaftliche Lage kritisch SG Wattenscheid droht nach Insolvenz Schließung
Bochum · Der SG Wattenscheid 09 läuft die Zeit davon. Anfang des Monats ist das Insolvenzverfahren eröffnet worden. In den nächsten Tagen muss ein Sponsor gefunden werden, der das monatlich benötigte Geld für den Spielbetrieb übernimmt.
Dem Fußball-Traditionsverein SG Wattenscheid 09 droht „die Schließung“. Das teilte der frühere Bundesligist und jetzige Regionalligist, über dessen Vermögen am 1. Oktober ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde, am Donnerstag mit. „Wir benötigen in den kommenden zehn Tagen Klarheit in Form von Geld, ansonsten muss ich wegen fehlender Liquidität die Massenunzulänglichkeit anzeigen“, wurde die eingesetzte Insolvenzverwalterin Anja Commandeur in einer Klub-Mitteilung zitiert. „Es ist fünf Sekunden vor Zwölf.“
Bis zum 18. Oktober müssen Geldgeber gefunden werden, die den monatlichen Finanzbedarf von 70.000 bis 100.000 Euro für den Spielbetrieb in der Regionalliga West decken, erklärte Commandeur auf dpa-Anfrage. Dies ergebe sich aus dem Insolvenzrecht. Die SG Wattenscheid habe in den vergangenen Jahren ausschließlich von Sponsorengeldern gelebt. Gespräche mit potenziellen Geldgebern seien laut der Insolvenzverwalterin bisher aber nicht erfolgversprechend verlaufen.
Die SG Wattenscheid kämpft seit Jahren um das finanzielle Überleben. Erst in diesem Sommer war ein Insolvenzverfahren abgewendet worden. Danach war dann aber Aufsichtsratschef und Haupt-Geldgeber Oguzhan Can zurückgetreten. Der Beratervertrag mit dem ehemaligen Bundesliga-Coach Peter Neururer wird nicht mehr bedient. Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens werden dem Bochumer Vorortclub nach den geltenden Statuten neun Zähler abgezogen. Nach elf Spielen steht Wattenscheid auf Rang elf der Regionalliga West.