Regionalligen Nord und Süd Regionalligen: Wuppertal vorn, Wehen erobert Aufstiegsplatz

Düsseldorf (rpo). Der Tabellenführer der Regionalliga Nord, Wuppertaler SV, hat am 21. Spieltag seine Spitzen-Position ausgebaut. In der Fußball-Regionalliga Süd eroberte der SV Wehen den zweiten Aufstiegsplatz.

Vor 18.670 Zuschauern feierte Wuppertal einen 2:1 (1:1)-Sieg beim FC St. Pauli und weist jetzt mit 43 Punkten drei Zähler Vorsprung auf den ärgsten Verfolger Dynamo Dresden auf, der bei den wiedererstarkten Münsteraner Preußen zumindest noch zu einem 2:2 (0:2) kam.

Mit einem Zuschauerrekord von 28.075 Fans für den FC Sachsen ist das für die Fußball-WM 2006 gebaute Leipziger Stadion eingeweiht worden. Der Gastgeber verlor gegen die Amateure von Borussia Dortmund mit 0:1. Das einzige Tor erzielte Salvatore Gambino in der 50. Minute.

Die befürchteten schweren Randale im neuen Zentralstadion blieben aus, die Polizei schreckte potenzielle Ruhestörer mit massiver Präsenz von 500 Beamten ab. Die Partie hatte wegen des starken Andrangs mit 15 minütiger Verspätung begonnen. Im zweiten Sonntagspiel kamen die Amateure von Werder Bremen gegen den SC Paderborn über ein 3:3 (1:1) nicht hinaus. Werder musste den BVB in der Tabelle vorbeiziehen lassen.

"Das waren big points"

Ungefährdet ist aber die Spitzenposition des WSV. "Das waren big points", meinte Wuppertals Neuzugang Holger Gaißmayer, früher Bundesliga-Profi beim 1. FC Köln, nach dem Erfolg am Millerntor: "Wenn wir so weitermachen, sind die Aussichten auf den direkten Durchmarsch in die 2. Liga ausgezeichnet." Immerhin schon sieben Punkte beträgt der Vorsprung des Neulings auf einen Nicht-Aufstiegsplatz.

Verfolger Dynamo Dresden konnte sich bei seinem 36-jährigen Routinier und Ex-Profi Steffen Heidrich bedanken, der beim 2:2 in Münster beide Treffer für die Sachsen erzielt hatte. "Steffen ist eine echte Spielerpersönlichkeit und für uns ungemein wertvoll", lobte Dynamo-Trainer Christoph Franke.

Sein Kollege Hans-Werner Moors, der mit dem SC Preußen auch im fünften Spiel ungeschlagen blieb, trauerte zwar ein wenig dem 2: 0-Vorsprung nach, zeigte sich aber trotzdem nicht unzufrieden: "Wir haben gegen eine Top-Mannschaft der Liga ein starkes Spiel geboten. In dieser Verfassung steigt Dynamo auf und wir bleiben drin."

Durch den Dresdner Punktverlust machte Rot-Weiß Essen (2:0 beim KFC Uerdingen) wertvollen Boden gut, weist nur noch vier Punkte Rückstand auf Platz zwei auf und hat außerdem das Nachholspiel gegen Schlusslicht VfR Neumünster in der Hinterhand. "Es war sehr wichtig, dass wir mit einem Sieg ins neue Jahr gestartet sind und gezeigt haben, dass wir auch auswärts erfolgreich sein können", kommentierte RWE-Trainer Jürgen Gelsdorf.

Loos' Einstand nur halb geglückt

Nur halb geglückt ist der Einstand von Eintracht Braunschweigs Manager Wolfgang Loos als Interimstrainer bei den Niedersachsen. Im Nord-Derby gegen Holstein Kiel reichte es nur zu einem 1:1 (1:0)-Remis. Zuvor hatte die Eintracht unter Ex-Trainer Uwe Reinders vier 0:1-Niederlagen in Serie kassiert.

"Das Ergebnis ist für uns ohne Zweifel enttäuschend. Aber wir haben unsere guten Chancen nicht konsequent genutzt", ärgerte sich Loos, der in der kommenden Woche vor dem Schlagerspiel in Essen möglichst den neuen Eintracht-Trainer präsentieren will. Für den neuen Kieler Trainer Peter Vollmann, früher selbst bei der Eintracht tätig, war das 1:1 an alter Wirkungsstätte der erste Punktgewinn.

Im Abstiegskampf sammelten der Chemnitzer FC (3:1 beim VfR Neumünster) und die Amateure des Hamburger SV (3:2 bei der SG Wattenscheid) wichtige Punkte und setzten sich weiter von der Gefahrenzone ab.

Ernüchterung rund um den Bieberer Berg: Nachdem die Offenbacher Kickers am 21. Spieltag der Fußball-Regionalliga Süd mit dem 1:2 im Hessen-Derby gegen den SV Wehen die zweite Niederlage im zweiten Spiel nach der Winterpause einstecken mussten, rückt ein Aufstiegsplatz in immer weitere Ferne. "Wir haben noch 13 Spiele, dürfen den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken. Wir können es noch schaffen", sagte OFC-Mittelfeldspieler Sascha Licht und versprühte Zweckoptimismus bei fünf Punkten Rückstand auf die Gäste, die auf einen Aufstiegsplatz geklettert sind. Wehens Siegtorschütze Saber Ben Neticha, nur wenige Minuten zuvor eingewechselt, meinte: "Wir haben gekämpft bis zum Umfallen und sind dafür belohnt worden."

Spitzenreiter Bayern München Amateure musste sich mit einem 3:3 gegen den VfR Aalen zufrieden geben. Für den VfR trafen Christian Seeber (10.) und Neno Rogosic (33./38., beides Foulelfmeter), während Zvjezdan Misimovic (3.) und Ralph Hasenhüttl (65., Foulelfmeter) sowie der Aalener Stefan Mittelbach (68.) mit einem Eigentor die Treffer der Münchner erzielten. Die Amateure des 1. FC Kaiserslautern kamen zu einem 1:1 gegen den Tabellenzweiten Rot-Weiß Erfurt, bleiben aber Letzter.

Mit vier Toren in den beiden letzten siegreichen Spielen (3:0 gegen Eschborn/4:1 in Elversberg) rückte der A-Jugendliche Mario Gomez bei den Amateuren des VfB Stuttgart in den Blickpunkt. "Ich hoffe, dass ich bei weiteren Treffern mal wieder bei unserem Bundesliga-Team dabei bin", so Gomez nach dem Sieg in Elversberg. SVE-Trainer Gerd Schwickert klagte nach der ersten Heimniederlage dieser Saison: "Bei uns ist der Funke nicht übergesprungen."

Wechsel von Milchraum so gut wie perfekt

Am Rande des 3:2-Heimsieges der Stuttgarter Kickers gegen Schweinfurt 05 machte der Stuttgarter Junioren-Nationalspieler Patrick Milchraum deutlich, dass sein Wechsel zum Bundesligisten 1860 München zu Beginn der nächsten Saison so gut wie perfekt sei. "Es sind nur noch Kleinigkeiten zu klären", so Milchraum, der bei den "Löwen" einen Drei-Jahres-Vertrag erhalten soll: "In München sehe ich für mich die größeren Perspektiven." Für die Schweinfurter war es nach zuvor zwei Siegen in Folge die erste Niederlage in diesem Jahr.

Gleich vier Partien fielen dem erneuten Wintereinbruch mit teilweise heftigen Schneefällen zum Opfer. Während das Heimspiel der Sportfreunde Siegen gegen den 1. FC Saarbrücken bereits für Dienstag, 13. April, (19.00 Uhr) neu angesetzt wurde, stehen für die Partien 1. FC Eschborn - FSV Mainz 05 A, FC Augsburg - SC Pfullendorf und 1. SC Feucht - TSG Hoffenheim noch keine neuen Termine fest. Da sie auch schon am ersten Spieltag nach der Winterpause von Absagen betroffen waren, haben der FC Augsburg, die TSG Hoffenheim, der 1. SC Feucht und der SC Pfullendorf in diesem Jahr noch kein einziges Punktspiel bestritten.

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