Rechtsextremisten im Klub FC Ostelbien würde gegen Ausschluss klagen

Berlin · Gegen die Vorwürfe des Rechtsextremismus will sich der FC Ostelbien erst bei einem möglichen Verfahren "umfassend" äußern. Und dazu könnte es kommen. Gegen einen Ausschluss würde der Verein rechtlich vorgehen.

 Die Mannschaft des FC Ostelbien wird von Rechtsextremisten dominiert.

Die Mannschaft des FC Ostelbien wird von Rechtsextremisten dominiert.

Foto: dpa, jew pzi

Der FC Ostelbien Dornburg hat bei einem möglichen Ausschluss durch den Fußballverband Sachsen-Anhalts am kommenden Dienstag rechtliche Schritte angekündigt. Bei einem Verfahren würde sich der Fußballverein "umfassend zu den dann vorgebrachten Gründen des Verfahrens positionieren", sagte ein nicht namentlich genannter Sprecher des Kreisligisten der "Magdeburger Volksstimme" (Samstag).

Den Vorwurf, dass eine größere Gruppe der Spieler und auch von Vereinsmitgliedern als rechtsextrem einzustufen sei, wies der Sprecher laut der Zeitung als "haltlos und unbegründet zurück". Der Chef des Landesverfassungsschutzes, Jochen Hollmann, hatte am Donnerstag allerdings gesagt: "Wir haben schon vor Jahren festgestellt, dass sich dort viele Rechtsextremisten tummeln." Und er hatte präzisiert: Rund 15 Vereinsmitglieder, unter ihnen viele der aktiven Spieler, seien als Rechtsextremisten bekannt.

Medienberichten zufolge weigerten sich 59 von 65 Schiedsrichtern, Partien mit Beteiligung des FC Ostelbien Dornburg zu pfeifen, da es in und nach Spielen mit dem Verein zu Übergriffen kam. Politik und Sport in Gestalt des Landessportbundes und des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA) gehen nun massiv gegen den FC Ostelbien vor. Die Bekanntgabe der Entscheidung, ob der Klub ausgeschlossen werden soll, ist für Dienstag angekündigt. Der "Mitteldeutschen Zeitung" zufolge soll sich das Präsidium auf den Ausschluss verständigt haben.

"Ein mögliches Ausschlussverfahren betrachten wir als ungerechtfertigt und unangemessen", sagte der Sprecher des Kreisliga-Klubs der "Magdeburger Volksstimme": "In einem solchen Fall werden wir die uns zustehenden Rechtsmittel einlegen."

Ein Ausschluss eines Vereins wegen politischer Gesinnungen ist im deutschen Fußball bislang ebenso wenig bekannt wie vergleichbare Fälle wie der des FC Ostelbien Dornburg in anderen Landesverbänden. Falls es aber so einen Fall "bei uns geben würde, würden wir genauso handeln wie die Verbände in Sachsen-Anhalt", betonte Uwe Ziegenhagen, Geschäftsführer des Badischen Fußballverbands (BFV).

(dpa)
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