"Ein Sieg, den wir alle noch nicht so recht fassen können" 1977: Zum Saisonstart ein 5:1 gegen Köln

Düsseldorf (rpo). Es war ein glorreicher und unvergesslicher Tag in der Geschichte der Fortuna: Mit 5:1 fertigte man den amtierenden Pokalsieger und späteren Deutschen Meister 1. FC Köln im Rheinstadion ab. Dabei hatte das Spiel für die Fortunen so begonnen, wie alle es erwartet hatten.

Schon in der zweiten Minute hatte der 18-Jährige Holger Willmer den Favoriten mit 1:0 in Front gebracht. "Nach dem schnellen Führungstor und unserer Überlegenheit in der Anfangsphase glaubte meine Mannschaft schon, den Gegner im Sack zu haben", kommentierte der Kölner Trainer Hennes Weisweiler den Spielverlauf. Doch da hatten sich die Kölner Stars schwer verrechnet. Denn die Mannschaft von Dietrich Weise, wie für Fortuna typisch, kämpfte und ließ sich von dem frühen Rückstand nicht beeindrucken.

"Unsere Ordnung im Spiel ist mit zunehmender Dauer immer besser geworden, auch spielerisch haben wir den Kölnern Paroli bieten können", erklärte der Düsseldorfer Trainer nach dem tollen Saisonstart. In der 29. Minute hatte Fortunas Topstürmer Wolfgang Seel den verdutzen Toni Schumacher umkurvt und zum 1:1 getroffen. Die 35000 Zuschauer im Rheinstadion ließen sich mehr und mehr vom klugen Fußball der Fortuna begeistern und die Kölner Spieler bekamen die Quittung für ihr überhebliches Auftreten.

"Jeder einzelne hat für den anderen mitgekämpft, ohne sich dabei selber in den Vordergrund rücken zu wollen", freute sich Kapitän Gerd Zewe und stellte fest: "Das ist vielleicht der schönste Sieg für mich, seitdem ich bei Fortuna spiele." Ein grandioses Spiel lieferte auch Flemming Lund ("Fortunas neuer Wirbelwind aus Dänemark"), der die Treffer zwei und drei für die Fortuna erzielte. Nach einem Abstauber zum 2:1, schloß der 24-Jährige einen Alleingang nach glänzender Vorarbeit von Klaus Allofs zum 3:1 ab.

Dieter Brei in der 70. Minute mit einem Heber und Detlev Szymanek mit einem 22-Meter Schuss machten den unglaublichen Traumstart perfekt. Die Frage, ob die Mannschaft den Sieg verkraften würde, beantwortete Dietrich Weise damals ganz trocken: "Davon bin ich nicht überzeugt, wir sind ja in Düsseldorf!"

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