Von Alemannia bis Viktoria Das bedeuten die Namen der Fußball-Vereine

Düsseldorf · Die Borussia, die Eintracht oder die Fortuna: Diese Namenszusätze bei Fußballvereinen sind jedem Fan geläufig. Doch was bedeuten sie überhaupt? Und welche Zusätze werden bundesweit und am Niederrhein am häufigsten verwendet?

 Eintracht-Fans zeigen beim Europa-League-Spiel der Frankfurter gegen Limassol eine große Choreo.

Eintracht-Fans zeigen beim Europa-League-Spiel der Frankfurter gegen Limassol eine große Choreo.

Foto: dpa/Arne Dedert

Spitzenreiter im Namensranking ist eindeutig die Eintracht - am prominentesten vertreten durch die Profiklubs aus Frankfurt und Braunschweig. Rund 400 deutsche Fußballvereine schmücken sich mit dem Wort, das für Zusammenhalt stehen soll. Eng damit verbunden ist das lateinische Pendant Concordia, das immerhin noch bei 65 weiteren Teams zu finden ist.

Auch der Zusatz Union – lateinisch für Einheit oder Vereinigung- hat eine ähnliche Bedeutung. Neben dem derzeit erfolgreichsten Vertreter aus Berlin-Köpenick haben 95 weitere Vereine diesen Zusatz im Namen. Im Fußballverband Niederrhein liegt Union, anders als im bundesweiten Vergleich, bei den meisten Vereinen hoch im Kurs. Insgesamt sechs Teams tragen den Begriff im Namen, und damit mehr als Concordia (2) und der deutschlandweite Spitzenreiter Eintracht (5).

Das Namensranking der deutschen Fußballvereine
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Foto: FVN/dpa, Rolf Vennenbernd

Ebenfalls oft verwendet sind Namensrelikte, die im lateinischen für Deutschland bzw. seine germanischen Stämme stehen. Dazu zählen Germania, Alemannia und Teutonia. Germania findet dabei sowohl bundesweit (250), als auch im niederrheinischen Verband (8) die häufigste Verwendung. Im DFB-Ranking dahinter liegen Alemannia (52) und Teutonia (47) fast gleichauf.

Auch Preußen und die lateinische Variante Borussia sind Zusätze mit regionaler Bedeutung - sie werden von etwa 100 deutschen Vereinen verwendet. Im Verband Niederrhein sind die Gladbacher wohl die bekannteste Borussia. Ab 1815 stand die Stadt unter preußischer Verwaltung, was die Namensgebung des im Jahre 1900 gegründeten Vereins nachhaltig beeinflusst hat.

Mit Bundesliga-Spitzenreiter Dortmund ist eine weitere Borussia im deutschen Oberhaus vertreten. Anders als bei den Gladbachern soll dies aber kein bewusster Regionalbezug, sondern Ergebnis eines Zufalls sein. Im Jahre 1909 soll bei der recht spontanen Vereinsgründung in einem Wirtshaus ein Werbeschild der ‚Borussia-Brauerei‘ der Anlass für diesen Namenszusatz gewesen sein.

Sehr häufig Verwendung findet auch der Zusatz Fortuna. Neben dem Bundesligisten aus Düsseldorf, der sich aufgrund seiner außerordentlich erfolgreichen Saison aktuell zurecht mit dem Namen der römischen Glücks- und Schicksalsgöttin schmückt, tragen etwa 130 weitere Vereine diesen Zusatz im Namen. Neben der Landeshauptstadt, spielen übrigens auch in den Nachbarstädten Wuppertal (TSV Fortuna Wuppertal) und Mönchengladbach (Fortuna Mönchengladbach) Fortunen. Regionaler Spitzenreiter im niederrheinischen Verband ist der aber Viktoria. Gleich zehn der insgesamt 149 deutschen Vereine lassen sich am Niederrhein finden. Dabei entspringt diese Bezeichnung ebenfalls der römischen Mythologie und soll die göttliche Verkörperung des Sieges darstellen.

Bei einem Blick über die niederrheinische Klublandschaft fallen neben den traditionellen Namensrelikten aber auch einige Besonderheiten auf. So spielt zum Beispiel in der Duisburger Kreisliga B der FC Taxi 1974, beim VfB Marathon Remscheid lässt sich auf eine laufstarke Mannschaft schließen und der Oberhausener Verein SC Glück-Auf Sterkrade verewigte gleich den Bergmannsruf in seinem Namen.

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