Nachgefragt Abschied ohne Günter Netzer

Mönchengladbach (RP). Bei den Abschiedsfeierlichkeiten der Borussia blieb von den Gesichtern, die mit dem Verein in Verbindung gebracht werden, ein ganz prominentes fern. Wo er sich rumgetrieben hat, verrät Günter Netzer im Interview mit der RP.

110-jähriges Bestehen des 1. FC Mönchengladbach ohne Günter Netzer. Ist Mönchen gladbach kein Thema mehr für Sie?

Doch, auf jeden Fall. Ich vergesse und verleugne meine Wurzeln keineswegs. Aber mein Beruf lässt mir momentan viel zu wenig Zeit für private Dinge. Ich hoffe, da demnächst ein wenig kürzer treten zu können.

Weltweit bekannt geworden sind Sie über Borussia. Ihr erster Verein war aber der 1. FC. Wie weit erinnern Sie sich da noch? Wer war Ihr erster Trainer?

Einen Trainer hatten wir Mitte der 50er Jahre noch nicht, sondern Betreuer. Und das war ein Herr Schmidt, der nur einen Arm hatte. Ich erinnere mich noch ziemlich genau an meine fußballerischen Anfangsjahre. Da haben wir noch auf dem FC-Platz am Alten Wasserturm gespielt. Später kam der Umzug auf den neuen Platz an der Luisenstraße. Der 1. FC ist übrigens der einzige Fußballclub, in dem ich heute noch zahlendes Mitglied bin.

Und dem Sie mit zu seinem vereinseigenen Klubhaus verholfen haben.

Ja, zum 90-jährigen Bestehen haben wir am Bökelberg ein Spiel gemacht, unter anderem mit Franz Beckenbauer und Uwe Seeler. 13000 Zuschauer kamen, und so sind gut 100000 Mark für das Klubhaus übrig geblieben.

Wie eng sind Ihre Beziehungen zu Ihrer Heimatstadt und Borussia?

Ich komme leider nur noch selten hin, auch weil meine Eltern früh gestorben sind. Auch bei Borussia ist keiner mehr, mit dem ich aufgewachsen bin. Aber wenn ich mal in Mönchengladbach bin, wohne ich immer im Hotel Holiday Inn. Und von da aus schaue ich dann auf meinen alten Platz, die Ernst-Reuter-Anlage des 1. FC. Das ist immer eine schöne Erinnerung.

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