Tivoli seit Wochen ausverkauft Aachens Trainer Hach setzt gegen Leverkusen auf Offensive

Aachen (dpa/lnw/sid). Eugen Hach setzt im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen an Dienstag (19.30 Uhr) auf Offensive. "Ich überlege, ob ich gegen Bayer einen zusätzlichen Angreifer aufbiete", sagte der Trainer des Zweitligisten Alemannia Aachen am Montag. Beim 0:0 im Liga-Spiel am Samstag gegen Aufsteiger VfL Osnarbrück hatte der 40 Jahre alte Fußball-Lehrer in Taifour Diane und Stephan Lämmermann nur zwei Stürmer nominiert. Die Alemannia belegt in der zweiten Liga nach zehn Spieltagen Rang acht.

Das Aachener Tivoli ist für das Pokalspiel der zweiten Hauptrunde mit 22 800 Zuschauern seit Wochen ausverkauft. "Das ist eine tolle Plattform für den Verein und die Region, weil es auch gegen die Mannschaft von Bundestrainer Rudi Völler geht", sagte Hach. Der Aachener Coach muss gegen Leverkusen auf Verteidiger Daniel Rosin (Knieprobleme) und Mittelfeldmann Marco Zernicke verzichten, der wegen Adduktoren-Schmerzen schon in den zurückliegenden zwei Liga- Begegnungen fehlte.

Dagegen kann Aachen wieder mit Dietmar Berchthold und dem chinesischen Stürmer Xie Hui rechnen. Der Österreicher Berchthold hat seine Verletzung überwunden, und Hui kehrte nach Hachs Aussagen "müde, aber fit" vom Asien-Cup zurück.

Auch der KSC macht sich Hoffnungen

Zu einem weiteren Kräftemessen zwischen der Regionalliga und der Bundesliga kommt es im Karlsruher Wildparkstadion. Ex-Bundesligist KSC, der nach 14 Spieltagen an der Spitze der Tabelle steht und unter Trainer Stefan Kuntz die Rückkehr in den bezahlten Fußball anstrebt, versucht gegen den Hamburger SV den Sprung in die nächste Runde zu schaffen. "Das ist das Sahnehäubchen auf einen erfolgreichen Monat. Die Mannschaft hat sich diese tolle Aufgabe redlich verdient", sagte der Ex-Nationalspieler.

Die Chancen der Badener stehen dabei gar nicht so schlecht, werden doch die Hamburger mit einer fast kompletten B-Elf in Karlsruhe antreten. "Meine Mannschaft ist mit den Kräften am Ende. Wir wollen versuchen, mit körperlich fitten Spielern weiterzukommen", erklärte HSV-Trainer Frank Pagelsdorf, der auf neun verletzte oder angeschlagene Spieler verzichten will.

Das einzige Bundesliga-Duell am Dienstag findet in Freiburg statt, wo der SC auf Werder Bremen trifft. "Die Einsatzbereitschaft meiner Spieler hat zuletzt gestimmt, das macht mir Hoffnung für die bevorstehenden schweren Aufgaben", sagte Werders Trainer Thomas Schaaf, dessen Team bereits vor knapp einem Monat mit einem 1:0-Sieg drei Punkte aus dem Dreisamstadion entführte.

Dagegen plagen seinen Kollegen Volker Finke personelle Sorgen. "Wir sind defensiv nicht mehr richtig vorhanden, da muss ich mir noch was überlegen", meinte Finke, der zwar auf vier verletzte Defensivspieler verzichten muss. Allerdings verpflichten die Breisgauer am Montag Mittelfeldspieler Vladimir But von Borussia Dortmund, der bereits gegen Bremen spielen könnte.

Nach der sportlichen Talfahrt auf den vorletzten Tabellenplatz der Bundesliga hängt der Haussegen beim VfL Bochum vor der Partie bei Zweitligist Arminia Bielefeld schief: Torjäger Achim Weber sowie Samir Toplak und Rene Müller wurden von Präsident Werner Altegoer wegen "vereinsschädigender Äußerungen" zum Training bei den Amateuren verdonnert. Im reinen Zweitliga-Vergleich zwischen dem Spitzenreiter 1. FC Nürnberg und dem FSV Mainz 05 sind die Franken gegen die zuletzt schwachen Mainzer klarer Favorit.

Brisante "Derbys" in München und Stuttgart

Die SpVgg Unterhaching tankte mit dem 2:1-Bundesligaerfolg gegen den Hamburger SV eine ordentliche Portion Selbstvertrauen. Ganz anders Nachbar TSV 1860, der seit fünf Spielen ohne Sieg ist und mit dem 0:1 gegen Hertha BSC Berlin einen vorläufigen Tiefpunkt erreicht hat. "Ich habe viel Arbeit, um die Mannschaft bis Mittwoch wieder aufzurichten", sagte "Löwen"-Trainer Werner Lorant. Ein Pokal-Erfolg gegen das Team von Trainer Lorenz-Günther Köstner wäre Balsam auf die gebeutelten "Löwen"-Seelen. Der zuletzt verletzte Libero Ned Zelic kehrt im Hachinger Sportpark womöglich ins 1860-Team zurück.

Nach der 2:3-Punktspielniederlage des VfB Stuttgart am Sonntag beim 1. FC Köln ist Trainer Ralf Rangnick froh über das Pokalduell mit den eigenen Amateure. "Der einzige Vorteil der Auslosung ist, dass wir den Spielern nicht noch zusätzliche Spiele auftischen müssen. Und wir können selbst bestimmen, wen wir spielen lassen", so Rangnick, der aus der Startelf vom Spiel gegen Köln höchstens Keeper Timo Hildebrand einsetzen und den Rest schonen will. Amateur-Coach Rainer Adrion hingegen ist nicht sehr erfreut über den Gegner: "Die Amateure sind die Leidtragenden dabei. Gegen die eigenen Profis gibt es bei uns keine Pokalstimmung." Eine Absprache zwischen den Bruder- Mannschaften gibt es nicht. "Wir reden nicht von Stallregie, sondern von einem Pflichtsieg", erklärte VfB-Sportdirektor Karlheinz Förster.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort