Vor Duell gegen Gladbach Verbeek: "Gladbach hat einen netten Trainer"

Nürnberg · Das jüngste Theater um Trainer Gertjan Verbeek soll den 1. FC Nürnberg im Abstiegskampf nicht ablenken. Viel schwerer wiegen erhebliche Personalprobleme.

Vor Duell gegen Gladbach: Verbeek: "Gladbach hat einen netten Trainer"
Foto: dpa, pse hak

Als die Sprache auf seine Auseinandersetzung mit Christian Streich kam, verfinsterte sich die Miene von Gertjan Verbeek kurz. "Ich will mich mit dem Thema nicht beschäftigen. Hier geht es um Gladbach", sagte der niederländische Trainer des abstiegsbedrohten 1. FC Nürnberg vor dem Bundesligaspiel des Club am Samstag (15.30 Uhr/) gegen Borussia Mönchengladbach.

Einen erneuten Seitenhieb auf seinen Freiburger Kollegen konnte sich Verbeek (51) aber am Freitag dennoch nicht verkneifen. Er sei voll "auf Gladbach fokussiert. Die haben einen anderen Trainer und der ist nett." Thema beendet.

Der Niederländer, dessen Attacke nach dem jüngsten 2:3 in Freiburg gegen Streich für reichlich Wirbel gesorgt hatte, hat derzeit im Abstiegskampf ohnehin ganz andere Probleme. So nimmt die Absenzenliste beim fränkischen Traditionsverein immer bedrohlichere Ausmaße ein.

"Wir haben richtige Probleme. Es fehlt fast eine ganze Mannschaft. Dafür machen wir es noch super", sagte Verbeek, der auch gegen Gladbach reichlich improvisieren muss.

Diesmal fällt Jose Campana wegen einer Oberschenkelverletzung aus. Zudem sind Emanuel Pogatetz, der beim 2:3 in Freiburg Gelb-Rot gesehen hatte, und Niklas Stark (5. Gelbe Karte) gesperrt. Dazu muss Nürnberg weiter auf die verletzten Daniel Ginczek, Timothy Chandler, Makoto Hasebe, Timo Gebhart und Per Nilsson verzichten.

Fraglich ist zudem noch der Einsatz von Ondrej Petrak wegen einer Bänderverletzung am Sprunggelenk. Sollte der Tscheche ausfallen, wäre Berkay Dabanli in der Innenverteidigung die Alternative. Wenigstens hat Markus Feulner eine Erkältung überwunden.

Lamentieren will Verbeek aber nicht. Man müsse es jetzt eben mit den Spielern richten, "die noch fit sind". Noch habe es der Club "selbst in der Hand. Wir glauben nach wie vor, dass wir es schaffen können, auch wenn es bis zum Schluss dauern wird".

Dass die Lage weiterhin sehr brisant ist, hat sich der FCN allerdings selbst zuzuschreiben. In den vergangenen fünf Spielen gegen die direkte Kellerkonkurrenz gab es gerade einmal zwei Siege, dafür drei Niederlagen.

"Uns ist natürlich klar, dass man solche vermeintlichen Endspiele nicht verlieren darf", sagte Sportvorstand Martin Bader zu Beginn der Woche, zumal das Restprogramm "nicht leicht ist".

Nach Gladbach warten aus der oberen Tabellenregion noch Wolfsburg, Leverkusen, Mainz und Schalke auf den Club. Nur am letzten Spieltag kommt es noch einmal zum Duell gegen einen vermeintlichen Konkurrenten: Hannover. "Jetzt gilt es eben", so Bader, "Gegner zu schlagen, die auf dem Papier möglicherweise Favorit sind."

(sid)
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