Der Problem-Stürmer Podolski sucht seinen Weg

München (RPO). Der Kölner Stürmer Lukas Podolski ist vor dem Spiel gegen den FC Bayern München (15.30 Uhr im Live-Ticker) körperlich und nervlich angeschlagen. Wortgefechte mit einem Reporter, Erfolgslosigkeit auf dem Spielfeld – der 24-Jährige hat auch nach seiner Rückkehr in seine Heimat Köln nicht zu alter Stärke und Lockerheit zurückgefunden.

WM-Quali: Podolski watscht Ballack
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München (RPO). Der Kölner Stürmer Lukas Podolski ist vor dem Spiel gegen den FC Bayern München (15.30 Uhr im Live-Ticker) körperlich und nervlich angeschlagen. Wortgefechte mit einem Reporter, Erfolgslosigkeit auf dem Spielfeld — der 24-Jährige hat auch nach seiner Rückkehr in seine Heimat Köln nicht zu alter Stärke und Lockerheit zurückgefunden.

Nicht nur die Fans des 1. FC Köln, auch Lukas Podolski hat sich die Rückkehr zu dem Klub, für den sein Herz schlägt, anders vorgestellt. Die drei frustrierenden Jahre beim FC Bayern, in denen er sich nicht durchsetzte, sollten im Sommer 2009 abgelöst werden von der Zeit der Freude und Tore, mit denen er in Köln einer der gefährlichsten Stürmer geworden war.

Die Realität sind anders aus. Und selbst im Nationalteam, in dem der 24-Jährige oft als Stütze auftrat, läuft es nicht rund. Bissige Kritiker sprechen davon, dass die roten Schuhe das Spektakulärste bei seinen Auftritten sind. Ob die indirekte Androhung körperlicher Gewalt und das hitzige Wortgefecht mit einem Reporter, durch dessen Fragen sich der Kölner nach dem Argentinien-Spiel provoziert fühlte, eine Reaktion auf die Durststrecke waren, darüber darf spekuliert werden. Es machte aber deutlich, dass "Lukas seine Leichtigkeit verloren hat, er sich zu stark unter Druck setzt", wie Bundestrainer Joachim Löw bemerkte, der dem Ex-Spaßfußballer die tiefgelbe Karte zeigte.

Eine tolle Geschichte wäre, wenn Podolski ausgerechnet heute zu lange vermisster Stärke zurückfindet — doch daran glauben wohl nur die Superoptimisten. Denn ab 15.30 Uhr ist der FC Bayern zu Gast mit Abwehrchef Daniel van Buyten, der seinen Muskelfaserriss in der Wade kuriert hat. Zudem ist Podolskis Einsatz gegen den Tabellenführer ungewiss. Wegen einer Fußprellung, zugezogen im Länderspiel, musste er das Abschlusstraining abbrechen.

Die Ruhe bewahren, so lautet Podolskis Maxime. Kämpfen und Tore machen, das erwarten die Fans von ihrem Liebling, dem nicht mehr die uneingeschränkte Zuneigung gilt. "Lukas befindet sich wie viele junge Spieler im Lernprozess. Er muss diese Phase jetzt überstehen. Dann kommt er stärker denn je zurück", meinte Bundestrainer Joachim Löw über Podolski (70 Länderspiele/169 Bundesligaspiele seit 2003).

Er komme da raus, betonte der Stürmer, für den es selbst keine Rolle spielt, ob er 1500 oder 1800 oder wie aktuell seit 1394 Minuten ohne Torerfolg ist, "entscheidend ist, dass wir genug Punkte für den Klassenerhalt holen". Träume, dass mit seiner Rückkehr der noch weit von einem Spitzenklub entfernte 1. FC Köln in die Champions League durchstarten könnte, konnte er nicht verhindern, hat er aber nie befeuert — schon gar nicht durch seine durchwachsenen Leistungen.

Für zehn Millionen Euro, die auch die Kölner kassiert hatten, ließ der FC Bayern den glücklosen Stürmer wieder ziehen, der aber auch in seiner alten, neuen Heimat mit gerade zwei Toren in Pflichtspielen noch in der Bringschuld steht.

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