Ankunft in der Türkei Begeisterte Fans empfangen Lukas Podolski bei neuem Klub

Köln/Antalya · Sein Ex-Klub Vissel Kobe hat die Trennung bestätigt, sein Ex-Ex-Klub Köln will ihn nicht. Jetzt führt Lukas Podolskis Weg offenbar zum türkischen Club Antalyaspor.

Lukas Podolski bei einer Pressekonferenz seinesjapanischen Ex-Klubs Vissel Kobe.

Lukas Podolski bei einer Pressekonferenz seinesjapanischen Ex-Klubs Vissel Kobe.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Lukas Podolski nippte an dem ihm gereichten Tee, ließ sich von den fanatischen Fans mit Sprechchören feiern und mit dem Vereinsschal von Antalyaspor ablichten: Der "kölsche Prinz" scheint recht schnell ein neues Betätigungsfeld beim abstiegsbedrohten türkischen Süper-Lig-Klub gefunden zu haben.

Offiziell bestätigt wurde der Transfer von Antalyaspor allerdings noch nicht. Angeblich seien noch Details in Verhandlungen am Sonntag zu klären. Erst am Samstag hatte Podolskis bisheriger japanischer Arbeitgeber Vissel Kobe das Ende der Zusammenarbeit - längst kein Geheimnis mehr - verkündet.

Unmittelbar nach dem 3:1-Erfolg "seines" 1. FC Köln gegen den VfL Wolfsburg, den der Weltmeister von 2014 in der Loge des RheinEnergie-Stadions mit Sohn Louis verfolgt hatte, war er am Samstag mit einem Privatflieger in Richtung Antalya an die türkische Riviera gejettet. Die Nachricht von der Ankunft des 130-maligen deutschen Nationalspielers hatte sich in Windeseile in Antalya verbreitet, sodass Podolski mit einem "großen Bahnhof" empfangen wurde.

Schon von 2015 bis 2017 hatte der gebürtige Pole Türkei-Erfahrung bei Rekordmeister Galatasaray Istanbul gesammelt. Damals galt er als Publikumsliebling beim Renommierklub, und auch in Antalya wurde Poldi wie ein Heilsbringer begrüßt. Podolski soll einen Vertrag für anderthalb Jahres bis 30. Juni 2021 erhalten.

Die Sprechchöre und der überschwängliche Empfang dürften ihn überzeugt haben, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Denn ein Zurück zum FC gibt es kurzfristig wohl nicht. Nach Express-Informationen wollte Podolski bei den Rheinländern in eine ähnliche Rolle wie Claudio Pizarro (41) bei Werder Bremen schlüpfen. Podolski schwebte ein Kontrakt über 18 Monate beim FC vor, wobei er als Standby-Profi und Joker zur Verfügung gestanden hätte. Außerdem wollte er offenbar in neue Bereiche des Klub hineinschnuppern, um als eine Art Vereins-"Botschafter" zu wirken.

Erst vor Wochenfrist beim Hallenturnier in Gummersbach hatte sich Podolski noch ganz gelassen angesichts seiner sportlichen Zukunft gegeben. "Ich habe keinen Druck und keinen Stress. Ich muss nicht unbedingt nächste Woche irgendwo kicken, um irgendwen glücklich zu machen. Wenn irgendetwas passt oder kommen sollte, dann schlage ich zu", hatte der 34-Jährige dem SID gesagt.

Am Samstag war er Augenzeuge des vierten Bundesligasieges der Kölner in Folge. Stolz postete ein Video von der FC-Fankulisse - wenige Stunden später twitterte er das Symbol eines Flugzeugs und eines Skorpions. Niemand wusste zu diesem Zeitpunkt, dass er sich auf dem Weg nach Antalya befand - die Spieler von Antalyaspor werden die "Skorpione" genannt.

Allerdings muss "Prinz Poldi" seine sportlichen Ziele am Mittelmeer zurückschrauben. Antalyaspor ist derzeit mit nur drei Saisonsiegen Tabellen-16. in der 18 Klubs umfassenden Süper Lig. Am Sonntag gab es ohne den deutschen Star ein 0:3 gegen Göztepe Izmir. Das heißt, es ist Abstiegskampf angesagt - aber Herausforderungen ist Podolski noch nie aus dem Weg gegangen.

(kron/SID)
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