Bundesliga-Rückkehr Köln feiert das Comeback-Remis: "Zu null spielen ist auch wichtig"

Köln · Der 1. FC Köln ist zurück in der Bundesliga nach 840 Tagen. Beim 0:0 gegen den Hamburger SV gelang dem Aufsteiger ein ordentliches Comeback.

 FC-Trainer Peter Stöger war mit dem Unentschieden gegen den Hamburger SV zufrieden.

FC-Trainer Peter Stöger war mit dem Unentschieden gegen den Hamburger SV zufrieden.

Foto: afp, agz

Sie feierten und sangen als hätte der Karneval begonnen, dabei hatten die Anhänger des 1. FC Köln nicht mehr als ein total verregnetes 0:0 erlebt. Doch dieses Unentschieden gegen den Hamburger SV am 1. Spieltag war eben auch die Rückkehr der Kölner in die Bundesliga - nach 840 Tagen. Entsprechend überwog auch bei FC-Trainer Peter Stöger, auf den noch viel Arbeit wartet, die Freude über das gelungene Comeback.

"Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass wir nicht sehr glücklich sind. Unterm Strich ist der Punkt in Ordnung", bilanzierte Stöger ein wenig umständlich aber treffend bei Sky. Der Österreicher hatte in den ersten 90 Minuten der Saison vor allem gesehen, dass sich seine Mannschaft vor Kalibern wie dem Hamburger SV nicht verstecken muss.

Sportdirektor Jörg Schmadtke hat am Kader gefeilt und das hektische Umfeld des Traditionsklubs beruhigt. Fast alles am Rhein hat nun wieder Erstligaformat. Jetzt muss die Mannschaft ihre Klassentauglichkeit möglichst schnell und dauerhaft unter Beweis stellen. Die kommenden Partien sind jeweils Gastspiele in Stuttgart und in Paderborn, ehe man Borussia Mönchengladbach zum Derby empfängt.

Abwehr gilt als Prunkstück

In diesen Spielen kann der bloß viertbeste Angriff der vergangenen Zweitligasaison zeigen, dass er auch erfahrenen Bundesliga-Verteidigern die Stirn bieten kann. Gegen den HSV war dies nur im Ansatz zu erkennen. "Wir waren in den ersten 45 Minuten vielleicht nicht mutig genug", analysierte Stöger nüchtern.

Mit deutlich mehr Lust sprach er dann über sein Prunkstück. "Die Abwehr ist bis auf Mergim Mavraj komplett aus der 2. Liga übernommen. Es ist erfreulich, dass die Jungs einen so tollen Job gemacht haben. Wir haben gesehen, dass es auch eine Liga höher funktioniert", sagte Stöger. Trotzdem hatten die Geißböcke alle Hände voll zu tun.

"Bei Standards sind sie brandgefährlich, das wussten wir", sagte FC-Kapitän Miso Brecko und sprach damit eine von Stögers Sorgen an: die Anfälligkeit der Mannschaft nach ruhenden Bällen. Doch bis auf wenige Ausnahmen wehrten die Kölner die vielen Freistöße von HSV-Spielmacher Rafael van der Vaart ohne große Schwierigkeiten ab.

"Wir können damit leben. Zu null spielen ist auch wichtig", sagte Brecko, dessen Mannschaft zum Abschuss des Comebacks am Samstagabend in Drittligist MSV Duisburg eine lösbare Aufgabe in der zweiten DFB-Pokalrunde (28./29. Oktober) zugelost bekam.

(sid)
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