Bestnoten für Kölner Verteidiger "Geißbock" Geromel bremst alle aus

Köln (RPO). Nach 65 Spielminuten stimmten die Kölner Fans Sprechchöre für ihren neuen Liebling an. "Geromel, Geromel, Geromel", hallte es durch das Rhein-Energie-Stadion, nachdem der Abwehrspieler einen Angriff der Cottbuser Gäste einmal mehr souverän unterbunden hatte. Nicht nur das: Durch sein gutes Auge drosch er den Ball nicht nur blind nach vorne, sondern verlagerte das Spiel und schaffte dem 1. FC Köln Platz für einen Gegenangriff.

 Pedro Geromel ist die Überraschung der Saison.

Pedro Geromel ist die Überraschung der Saison.

Foto: ddp, ddp

Acht Bundesliga-Spiele hat Pedro Geromel für die "Geißböcke" nun absolviert. Der im Sommer in die Domstadt transferierte Innenverteidiger spielt aber schon so, als habe er hunderte Partien in der obersten deutschen Spielklasse auf dem Buckel. Ruhig, abgeklärt, nie hektisch oder nervös - trotz seiner erst 23 Jahre ist Geromel aus der Kölner Mannschaft nicht mehr wegzudenken.

Nicht nur im Spiel gegen Cottbus, sondern auch die Wochen zuvor hatte der gebürtige Brasilianer vollauf überzeugt. FC-Trainer Christoph Daum hat schon jetzt Angst, dass sein Juwel von den großen Klubs abgeworben werden könnte. Geromel selbst aber konzentriert sich voll auf seine Aufgabe beim FC, "schließlich habe ich Vertrag bis 2012", ließ der Abwehrspieler wissen.

Mit der Verpflichtung Geromels, der im Sommer für 2,5 Millionen Euro von Vitoria Guimaraes aus der portugiesischen Liga kam, hat FC-Manager Michael Meier voll ins Schwarze getroffen. Geromel wurde im vergangenen Jahr zum besten Abwehrspieler in Portugal gewählt und bestätigt diese Leistungen bislang. Sein Notendurchschnitt im "kicker": 2,50. Damit rangiert er unter den Topspielern gemeinsam mit Benedikt Höwedes (fünf Spiele) und Renato Augusto auf Rang zwei. Besser ist nur Hoffenheims Torjäger Vedad Ibisevic (2,25).

Auch Christoph Daum weiß um den Segen in seiner starken Abwehr. "Die Defensivleistung ist die Basis, die überragende Seite in unserem Spiel", erklärte der Trainer. Beim Blick auf das Kölner Torverhältnis hat Daum definitiv recht: Der Aufsteiger stellt zusammen mit Hertha BSC Berlin die zweitbeste Abwehr der Liga (neun Gegentore). Besser ist nur das Schalker "Bollwerk" mit acht Gegentreffern.

Auch Meier selbst lobt den neuen Kölner Star in höchsten Tönen. "Geromels Leistung spricht für sich, da brennt nichts an", so der Manager. Auffällig, mit welcher Gelassenheit Geromel die gegnerischen Stürmer stellt, im richtigen Moment die Grätsche ansetzt und den Ball in aller Ruhe zum eigenen Mann spielt. Gegen Cottbus leistete er sich nur einen Minifehler, als er im zweiten Abschnitt eine Bogenlampe schoss. Mehr nicht.

Abwehrleistung in Perfektion

Der Rest war Abwehrleistung in Perfektion. Zugegeben, die Cottbuser Stürmer machten es Geromel und seinem kongenialen Partner Youssef Mohamad auch leicht. Aber in den jüngsten Wochen hat er bewiesen, dass er auch Topstürmer ausschalten kann.

Trotz seiner starken Leistungen hebt Geromel nicht ab. "Ich spreche nicht so gerne über mich selbst, ich spiele lieber Fußball und will mich weiter verbessern", sagte er der "Kölnischen Rundschau" und wagte gleich einen Blick in die Zukunft: "Ich bin sehr glücklich und habe hier noch viel vor." Das lässt die Kölner Fans einmal mehr träumen.

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