3:1 gegen Fürth 1. FC Köln dreht das Spiel vor 40.000 Zuschauern und begeistert

Köln · Zum Auftakt des 7. Spieltags besiegt der 1. FC Köln Aufsteiger Greuther Fürth. Eine deutliche Leistungssteigerung im zweiten Durchgang lässt 40.000 Fans jubeln. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart klettert vorerst auf Rang sechs.

Die Kölner bejubeln einen Treffer.

Die Kölner bejubeln einen Treffer.

Foto: dpa/Marius Becker

Die Euphorie, die rund um den 1. FC Köln entstanden ist, war schon vor der Begegnung am Freitagabend gegen Aufsteiger Greuther Fürth spürbar. In Rekordzeit war das zusätzlich frei gewordene Ticket-Kontingent verkauft. So strömten im Rahmen der neuen Corona-Schutzverordnung in NRW 40.000 Zuschauer zur Partie gegen die Kleeblätter ins Stadion – und sorgten für die größte Kulisse in einem deutschen Stadion seit den Einschränkungen. Und die Kölner enttäuschten ihre Anhänger nicht.

Nach drei Unentschieden in Folge feierten die Domstädter dank einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang einen verdienten Sieg. Sebastian Andersson (50.) und Ellyes Skhiri (55./89.) trafen beim 3:1 (0:1)-Erfolg für den FC, der damit Zuhause in dieser Saison zehn von 12 möglichen Punkten holte. Marco Meyerhöfer hatte die Fürther früh in Führung gebracht (7.). Durch den Sieg verbesserten sich die Kölner auf Rang sechs. Die weiter sieglosen Fürther bleiben dagegen mit nur einem Zähler aus sieben Spielen Tabellenletzter.

 Kölns Trainer Steffen Baumgart hatte seine Startelf im Vergleich zum 1:1-Unentschieden in Frankfurt auf lediglich zwei Positionen umgestellt. In der Innenverteidigung durfte Jorge Meré anstelle von Luca Kilian ran, Mark Uth ersetzte Dejan Ljubicic. Vorne bekam der bislang glücklose Andersson neben dem wiedererstarkten Anthony Modeste eine weitere Chance.

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Gegen den Tabellenletzten aus Fürth ging Köln als Favorit ins Spiel. Kein Problem für Baumgart, auch wenn er von einem Duell „Groß gegen Klein“ nichts wissen wollte. Das Ziel war dennoch unmissverständlich: „Wir spielen zu Hause, da ist es egal wer kommt, wir wollen gewinnen.“

Angestachelt von den Worten ihres Trainers und den lautstarken Zuschauern musste der FC, der gewohnt lauffreudig und aggressiv agierte, aber zunächst einen Dämpfer wegstecken. Meyerhöfer schob den Ball nach Zuspiel von Timothy Tillmann durch die Beine von Kölns Torhüter Timo Horn zum 0:1 ins Netz.

Die Kölner schüttelten sich kurz und probierten weiter ihr Spiel aufzuziehen, taten sich aber schwer, klare Tormöglichkeiten herauszuspielen. Zwei Abschlüsse von Uth (15.) und Skhiri (22.) sorgten zunächst für wenig Gefahr. Ein Andersson-Kopfball ging knapp am Tor der Gäste vorbei (25.).

Nach einer guten halben Stunde hatten die Kölner dann doppeltes Pfostenglück. Am Ende einer schönen Kombination tauchte Jeremy Dudziak frei vor Horn auf, scheiterte aber am Aluminium. Weil der Ball aber zurücksprang, bekam der Fürther eine zweite Gelegenheit, traf aus spitzem Winkel aber erneut nur den linken Pfosten.

Mit Wiederanpfiff erhöhte der FC das Tempo und belohnte sich. In der 50. Minute drückte Andersson eine Hereingabe von Benno Schmitz über die Linie. Das erste Saisontor für den Schweden.

Auch nach dem Ausgleich ging es zunächst nur in eine Richtung. Erst setzte Ondrej Duda einen Schuss deutlich über den Kasten (52.), dann scheiterte Andersson frei vor Funk (53.). Die Fürther waren dem hohen Tempo in dieser Phase nicht gewachsen. Das zweite Tor war nur eine Frage der Zeit. Mittelfeldspieler Skhiri erzielte es. Kapitän Jonas Hector verlängerte eine Ecke mit dem Kopf, am zweiten Pfosten gingen gleich zwei Kölner zum Ball – letztlich war es Skhiri, der ihn ins Tor lenkte. Innerhalb von fünf Minuten hatten die Kölner das Spiel gedreht.

Nicht nur die Mannschaft, auch die Fans waren jetzt voll da - und diese hatten nach einer Stunde den nächsten Torschrei auf den Lippen. Eine Ecke von Florian Kainz lenkte Fürths Torhüter mit den Fingerspitzen an die Latte.

In der Schlussphase schaltete der FC einen Gang herunter und wurde nachlässiger. Die Fürther versuchten nochmal alles, um nicht doch noch den zweiten Saisonpunkt aus dem Rheinland zu entführen, allein es blieb beim Versuch. Für die endgültige Entscheidung sorgte erneut Skhiri nach einem Konter.

Mit nun zwölf Zählern aus sieben Spielen hat der FC den besten Saisonstart seit fünf Jahren hinlegt. In der Saison 2016/17 hatte Köln unter Trainer Peter Stöger sogar 15 Punkte nach sieben Spielen auf dem Konto und zog am Ende sensationell in die Europa League ein. Verfrühte Träume vom internationalen Geschäft spielen in Köln längst wieder eine Rolle.

Statistik:

Köln: Timo Horn - Schmitz (85. Salih Özcan), Mere, Czichos, Hector - Skhiri - Kainz (78. Schindler), Duda (68. Ljubicic), Uth - Modeste (78. Ehizibue), Andersson (85. Schaub). - Trainer: Baumgart

Fürth: Funk - Meyerhöfer, Bauer, Viergever, Willems - Seguin, Griesbeck (70. Christiansen) - Tillman (63. Leweling), Dudziak - Hrgota (63. Itten), Nielsen (76. Abiama). - Trainer: Leitl

Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck (Freiburg)

Tore: 0:1 Meyerhöfer (7.), 1:1 Andersson (50.), 2:1 Skhiri (55.), 3:1 Skhiri (89.)

Zuschauer: 40.000 (ausverkauft)

Beste Spieler: Schmitz, Skhiri - Tillman, Meyerhöfer

Gelbe Karten: Andersson (2) - Griesbeck (2)

Torschüsse: 18:7

Ecken: 8:1

Ballbesitz: 62:38 %

Zweikämpfe: 114:111

(old)
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