Köln-Trainer darf weitermachen Markus Gisdol bekommt letzte Chance

Wolfsburg · Die Leistung stimmte gegen den VfL Wolfsburg, das Ergebnis nicht. Um seinen Job beim 1. FC Köln zu retten, muss Trainer Markus Gisdol mit seinen Schützlingen am kommenden Wochenende den Abstiegsrivalen FSV Mainz 05 besiegen.

 Markus Gisdol.

Markus Gisdol.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Sein 50. Spiel als Trainer des 1. FC Köln ging etwas unglücklich verloren, nach der 51. Partie von Markus Gisdol am kommenden Wochenende könnte für den Coach der Vorhang in der Domstadt aber tatsächlich fallen. Denn gegen den Abstiegsrivalen FSV Mainz 05 zählen nur drei Punkte - und nicht die Komplimente vom Gegner.

Am Sonntag gab FC-Sportdirektor Horst Heldt dem 51-jährigen Gisdol eine Job-Garantie für das Mainz-Match: "Ja, Markus wird gegen Mainz auf der Bank sitzen." Die ansprechende Leistung der Rheinländer beim unglücklichen 0:1 (0:0) beim VfL Wolfsburg gab den Ausschlag. "Die Spieler stellen sich der Situation, versuchen es zu verändern, folgen dem Trainer, deshalb gibt es keine Notwendigkeit, etwas zu verändern", erläuterte Heldt das Festhalten am Cheftrainer.

Selbst die Wolfsburger lobten den Kölner Auftritt. "Die Kölner haben es uns wie erwartet sehr schwer gemacht. Wir waren lange nicht so im Spiel, wie wir uns das vorgestellt hatten", musste Trainer Oliver Glasner nach dem Arbeitssieg einräumen. Fast eine Stunde lang agierten der Tabellendritte und der um den Klassenerhalt ringende Traditionsklub auf Augenhöhe.

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Und auch nach der Wolfsburger Führung durch Josip Brekalo (69.) war die Begegnung nicht entschieden. Doch die durchaus vorhandenen Torchancen wurden nicht genutzt. "Wir müssen einfach noch ein bisschen mehr Geilheit auf den Platz bringen", sagte Kapitän Jonas Hector am Sky-Mikrofon. Der Ex-Nationalspieler selbst scheiterte in aussichtsreicher Position.

Ginge es nach den nackten Zahlen, dürfte Gisdol eigentlich nicht mehr im Amt sein. Mit 1,09 Zählern ist der Punkteschnitt des 51-Jährigen schon arg mager. Andererseits: Viel auszusetzen an den Auftritten seiner Schützlinge in Wolfsburg und vor der Länderspielpause gegen Vize-Meister Borussia Dortmund (2:2) gab es nicht.

Gisdol selbst gab sich auf entsprechende Fragen demonstrativ gelassen: "Um meine Position als Trainer mache ich mir überhaupt keine Gedanken." Klar ist nur: Spätestens am Saisonende dürfte für ihn Schluss sein.

Muss er eher gehen, stünde nach Medienberichten Friedhelm Funkel kurzfristig als "Retter" bereit, ob nun vor oder auch nach der Partie gegen Mainz. Der Boulevard am Rhein spekuliert außerdem mit Thorsten Fink als Gisdol-Ersatz. Diesen Namen wollte Heldt am Sonntag "nicht kommentieren".

Für Glasner hingegen wird es weitergehen bei den Niedersachsen. In der Bundesliga und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch in der Champions League. Denn bei noch sieben ausstehenden Begegnungen haben sich die Norddeutschen einen Vorsprung von elf Punkten herausgearbeitet.

"Wer nach hinten schaut, kommt schnell ins Stolpern. Wir schauen lieber nach vorne und auf uns", sagte der Österreicher, die sportlichen Perspektiven seiner Schützlinge sind auf jeden Fall glänzend. Der fünfte Heimsieg hintereinander ohne Gegentor war so ganz nebenbei ein Vereinsrekord. Eine solche Serie hatte nicht einmal Felix Magath in der VfL-Meistersaison 2008/09 hingelegt.

(old/sid)
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