Nach der Derby-Pleite Köln ist gewarnt, aber noch nicht alarmiert

Köln · Die Leistung bei der Derby-Niederlage gegen Gladbach gab einigen beim 1. FC Köln erste Rätsel auf. Trotz drei Niederlagen in vier Spielen noch alle gelassen, doch der Spielplan verheißt kurzfristig noch keine Besserung.

 Kölns Trainer Achim Beierlorzer. (Archiv)

Kölns Trainer Achim Beierlorzer. (Archiv)

Foto: dpa/Marius Becker

Kurz nach Mitternacht kassierte Achim Beierlorzer noch eine weitere Niederlage. Auch diesmal ohne Treffer. Nach einem sympathischen Auftritt im ZDF-„Sportstudio“ verlor der Trainer des 1. FC Köln gegen den Amateur-Herausforderer an der Torwand mit 0:2. Rund sieben Stunden zuvor hatte der mit dem FC in der Fußball-Bundesliga eine bittere 0:1 (0:1)-Derby-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach kassiert.

Die beschäftigte Beierlorzer zwar augenscheinlich, an seinem Optimismus kratzte sie aber nicht nachhaltig. Leichter werde es ja schließlich nicht, mahnte Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein mit Blick auf das kommende Spiel beim Serienmeister FC Bayern München. „Nö“, sagte Beierlorzer gelassen: „Aber danach dann wieder.“

Alarm schlägt beim Aufsteiger trotz drei Niederlagen in den ersten vier Spielen und dem bevorstehenden Spiel zum Wiesn-Auftakt in München noch niemand. „Das Dümmste, was wir machen könnten, wäre, negativ zu werden“, sagte Mittelfeldspieler Dominick Drexler: „Dass wir ein knackiges Anfangsprogramm haben, wussten wir vorher: Und das Positive ist: Nach fünf Spielen haben wir dann immerhin die Bayern weg, Dortmund weg und Gladbach auch.“

Auch Beierlorzer ließ Klagen über das Hammer-Programm zum Auftakt nicht gelten. „Jeder weiß ja, dass man zweimal gegeneinander spielt“, sagte der 51-Jährige gelassen. Und merkte mit Blick auf das vergangene Zweitliga-Jahr an: „Letztes Jahr hätte die Mannschaft liebend gerne diese Spiele gespielt. Egal in welcher Reihenfolge.“

Dennoch war die Niederlage am Samstag schmerzhaft. Weil es ein Derby war. Und weil es die wohl schlechteste Saison-Leistung war. „Gladbach hat jetzt ein halbes Jahr Zeit, sich zu freuen. Und wir müssen schnell aufhören, uns zu ärgern“, sagte Sportchef Armin Veh, der auf den Vorstoß des neuen Präsidenten Werner Wolf wegen einer Vertragsverlängerung öffentlich noch nicht ansprang. Dafür sei nach einem Derby kein Raum, sagte er. Vor allem nicht nach einem solchen. Er werde „nicht ansatzweise nervös“, versicherte Veh, gab dann aber doch eine Mahnung aus. „Dass es mit den Automatismen bei vielen Neuen Zeit braucht, ist klar“, sagte er: „Aber für Nachsicht hat man in der Bundesliga keine Zeit.“

In den neun Spielen nach München trifft der FC dann übrigens außer auf Leipzig auf die beiden Mitaufsteiger und sechs Teams, die im Vorjahr zwischen Rang 9 und 15 landeten. Soll nicht wieder ein hartes Jahr im Abstiegskampf folgen, sollte dann der eine oder andere Sieg herausspringen.

(ako/dpa)
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