„Keine Position, bei der Not am Mann wäre“ Podolski verwundert über Modeste-Transfer

Köln · Ganz Köln wartet auf das Debüt von Anthony Modeste, der seit seiner Rückkehr aus China auf die Spielberechtigung wartet. Dass der Transfer überhaupt zustande kam, erstaunt eine andere FC-Legende: Lukas Podolski.

Lukas Podolski ist aktuell als Botschafter für die Handball-WM 2019 unterwegs.

Lukas Podolski ist aktuell als Botschafter für die Handball-WM 2019 unterwegs.

Foto: dpa/Marius Becker

Man hatte sich extra die Feier anlässlich des 70. Geburtstags des 1. FC Köln ausgesucht, um sich selbst ein ganz besonderes Geschenk zu machen. Vor fast drei Wochen verkündete der Zweitligazweite an seinem Ehrentag die Verpflichtung von Athony Modeste. Nach fast eineinhalb Jahren kehrte der Stürmer, der sich zuvor bereits wochenlang in Kölns Zweitvertretung fitgehalten hatte, zu seinem „Effzeh“ zurück. Für die Kölner erzielte Modeste in der Saison 2016/17 sensationelle 25 Treffer, folgte dann dem Lockruf des Geldes und wechselte nach China. Jetzt ist er wieder in der Heimat und wartet auf sein Comeback auf dem Platz.

Während die Freude über die Rückkehr des Franzosen in und um den Verein groß ist, zeigt sich ein anderes FC-Idol erstaunt. „Es läuft, die Stürmer treffen. Es ist nicht so eine Position, bei der Not am Mann wäre“, sagte Lukas Podolski nun in der „Kölnischen Rundschau“ über den Modeste-Transfer. „Aber er wollte zurück, der Verein wollte ihn, man hat sich geeinigt, darum ist er da. Ob er der Mannschaft jetzt noch helfen kann oder ob er die Spielberechtigung erst im neuen Jahr bekommt, muss man sehen.“

Unrecht hat „Poldi“ damit keineswegs. Mit Simon Terodde und Jhon Cordoba verfügen die Kölner aktuell über ein hervorragend funktionierendes Sturm-Duo. Terrode erzielte in dieser Zweitligasaison bislang unglaubliche 19 Treffer, Cordoba hat auf seinem Konto auch schon sechs Tore. Und beide sind in Topform: In den vergangenen drei Spielen knipste das FC-Duo gemeinsam zehnmal (sechs Tore Terodde, vier Treffer Cordoba).

 Anthony Modeste erzielte in der Saison 2016/2017 für den 1. FC Köln 25 Tore in der Bundesliga.

Anthony Modeste erzielte in der Saison 2016/2017 für den 1. FC Köln 25 Tore in der Bundesliga.

Foto: dpa/Marius Becker

Aktuell würden die Kölner Modeste also nicht unbedingt brauchen. Der Vorteil des Franzosen: Im Gegensatz zu seinen Sturm-Kontrahenten hat er seine Klasse bereits in der Bundesliga unter Beweis gestellt. Terodde und Cordoba haben in der Vergangenheit dagegen im Oberhaus nicht eine ähnliche Qualität gezeigt. Angesichts des geforderten - und nicht unwahrscheinlichen - Aufstiegs der Kölner in die Bundesliga ist die Verpflichtung wohl vor allem langfristig angelegt.

Dann wäre auch eine Rückkehr von Podolski, dessen Vertrag beim japanischen Klub Vissel Kobe noch bis Januar 2020 läuft, möglich. „Es ist nichts Neues, dass ich den Wunsch habe, noch einmal das FC-Trikot zu tragen“, sagte der ehemalige Nationalspieler der „Bild“. Aber er betonte auch: „Die Klub-Verantwortlichen wissen um meinen Standpunkt. Aber der Verein muss erst mal aufsteigen.“

Und dann hofft ganz Köln auf ein Sturm-Duo Podolski/Modeste.

(dpa/sho)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort