Ex-Geschäftsführer Schmadtke erwägt nach Fan-Beleidigungen Austritt aus dem 1. FC Köln

Wolsburg · Wolfsburgs Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke hat sich enttäuscht über den Umgang des 1. FC Köln mit den Fanbeleidigungen gegen ihn gezeigt. Er erwägt einen Austritt aus dem Klub.

 Jörg Schmadtke.

Jörg Schmadtke.

Foto: dpa/Marius Becker

„Ich bin sehr dankbar, dass sich die Geschäftsführung bei mir gemeldet hat. Aber es gibt noch mehr in diesem Club. Ich finde es eher schade, dass sich kein altes oder neues Präsidium oder ein anderes Gremium bei mir meldet und sich davon distanziert. Das ist für mich viel mehr ein Stachel als diese Gesänge selbst“, sagte Schmadtke am Sonntag in der TV-Sendung „Doppelpass“ von Sport1.

Der 55-Jährige erwägt nach den Schmähgesängen von Teilen der Fans des 1. FC Köln offenbar sogar einen Austritt aus dem Traditionsklub. "Ich bin lebenslanges Mitglied - mal gucken, wie lange noch", sagte Schmadtke am Sonntag im "Doppelpass" von Sport1.

Vor und während der Partie seiner Wölfe gegen Köln (2:1) skandierten Anhänger der Gäste mehrfach "Schmadtke, du Betrüger, nimmst die drei Millionen und haust ab". Damit spielten die Fans auf Schmadtkes Abschied aus Köln an, wo er von 2013 bis Oktober 2017 gearbeitet hatte.

"Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Wir haben uns getrennt, es gab eine klare Regelung in meinem Vertrag, die ist erfüllt worden und danke", sagte Schmadtke und verwies unter anderem darauf, dass sich der Marktwert der Kölner Mannschaft unter ihm enorm nach oben entwickelt und sich die Domstädter für den internationalen Wettbewerb qualifiziert habe. Er wisse aber auch, dass "ich meinen Anteil" an dem Kölner Abstieg 2018 habe. Dennoch seien von den Kölner Fans "Unwahrheiten verbreitet" worden, "das ist ehrabschneidend".

FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle hatte die Gesänge bereits nach der Partie verurteilt. "Der FC hat eine Charta mit einem klaren Wertesystem", sagte er: "Verleumdungen und Beleidigungen passen dazu nicht." Der 55-Jährige war von 2013 bis 2017 in gleicher Funktion für den 1. FC Köln tätig. Beide Seiten trennten sich während einer sportlichen Krise im Oktober 2017.

(ako/dpa/sid)
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