Transfer mit Verspätung Köln holt Hosiner: Happy End nach lebensrettender Nieren-OP

Köln · Schon im Winter stand Philipp Hosiner kurz vor einem Wechsel zum 1. FC Köln. Doch der Deal platzte im letzten Moment, weil der Österreicher durch den Medizincheck fiel. Der Grund: In seiner Niere fanden die Ärzte einen Tumor. Ein halbes Jahr später gibt es für den Stürmer ein Happy End.

 Philipp Hosiner wechselt nun doch nach Köln.

Philipp Hosiner wechselt nun doch nach Köln.

Foto: dpa, hog mr

Denn mit Verspätung ging der Wechsel vom französischen Erstligisten Stade Rennes an den Rhein nun doch vonstatten. Hosiner wird für ein Jahr ausgeliehen, zudem sicherten sich die Kölner eine Kaufoption. Das gab der Verein am Dienstag bekannt. Hosiner ist bereits der zweite neue Stürmer für Trainer Peter Stöger. In der vergangenen Woche hatten die Geißböcke Anthony Modeste von Liga-Konkurrent 1899 Hoffenheim verpflichtet — was auch Eintracht Frankfurt einsehen musste.

Ende Januar war Hosiner nach Köln gereist, wo bei der obligatorischen Untersuchung ein großer Tumor in der linken Niere gefunden wurde. Schock und Segen zugleich, denn der 26-Jährge hatte nie über Beschwerden geklagt. Ohne die Wechselabsichten wäre der Tumor vermutlich deutlich später entdeckt worden. Bei einer OP wurde das Organ entfernt. "Meine andere Niere ist völlig gesund, deshalb wird die Erkrankung keinen Einfluss auf meine Karriere als Fußball-Profi haben", hatte Hosiner kurz nach dem Eingriff erklärt.

Das sah nun auch der FC so, der mit Hosiner einen zweiten Anlauf wagt. Trainer Stöger und sein Landsmann kennen sich gut. Unter dem aktuellen Kölner Coach wurde Hosiner mit Austria Wien in der Saison 2012/13 österreichischer Meister und Torschützenkönig. Stöger bezeichnete die Geschichte zuletzt als "hollywoodreif", der Spieler erklärte nach der OP, dass ihm "die Ärzte in Köln wahrscheinlich das Leben gerettet haben".

"Für mich schließt sich ein emotionaler Kreis und ich bin sehr glücklich, dass es im zweiten Anlauf mit meinem Wechsel zum 1. FC Köln klappt", sagte Hosiner am Montag. "Wir haben in den letzten Monaten immer den Kontakt aufrechterhalten." Er sei dem FC für das Vertrauen sehr dankbar, fügte Hosiner hinzu.

"Dass wir von Philipps Qualitäten überzeugt sind und ihn deshalb schon im Winter holen wollten, ist ja bekannt", sagte FC-Geschäftsführer Jörg Schmadtke. "Es ist schön, dass er wieder fit ist und dass es jetzt mit dem Wechsel zu uns klappt. Philipp macht uns in der Offensive mit seiner Schnelligkeit, seiner Beweglichkeit und seinem Torinstinkt noch einmal flexibler."

Schmadtke hatte bereits vor einigen Wochen gesagt: "Im Endeffekt war es ein Glücksfall, dass es entdeckt wurde und er geheilt ist. Ich weiß nicht, ob er sonst noch unter uns wäre."

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