Erstes Spiel mit Köln Funkel freut sich aufs „rheinische Derby“ gegen Leverkusen

Köln · Die schwierige Rettermission von Friedhelm Funkel startet mit einem emotionalen Duell seines 1. FC Köln in Leverkusen. Lukas Podolski glaubt an die Wende mit dem erfahrenen Coach.

Friedhelm Funkel leitet erste Einheit als Köln-Trainer
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Funkel leitet erste Einheit als Köln-Trainer

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Die Rettermission ist hoch kompliziert, der Auftakt gleich ein kniffliges, rheinisches Duell - Friedhelm Funkel verströmte kurz vor seiner unverhofften Rückkehr auf die Bundesliga-Bühne als Trainer des 1. FC Köln aber nichts als Zuversicht. „Ich bin gut vorbereitet“, sagte der Trainer-Routinier: „Die Vorfreude auf das Spiel ist groß. Die Jungs strahlen Optimismus aus.“

447 Tage nach der Entlassung bei Fortuna Düsseldorf und der Verkündung seines Karriereendes steht das Liga-Urgestein am Samstag (18.30 Uhr/Sky) plötzlich wieder im Rampenlicht. Der 67-jährige Rheinländer feiert sein Comeback exakt an der Stelle, an der er im Januar 2020 sein bis dato letztes Spiel absolviert hatte: In der Arena von Bayer Leverkusen - viel schwerer hätte er es zum Auftakt seiner auf sechs Spiele angelegten Amtszeit nicht treffen können.

„Wir wissen, was gegen Leverkusen auf uns zukommt, an individueller Klasse, an Geschwindigkeit“, sagte der frühere Profi: „Aber wir haben auch einiges dagegenzusetzen.“

Neuer Trainer des 1. FC Kaierslautern: Das ist Friedhelm Funkel
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Das ist Friedhelm Funkel

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Foto: dpa/Marius Becker

Funkel, der den FC in höchster Abstiegsnot und mit drei Punkten Rückstand auf dem Relegationsplatz 16 vom glücklosen Markus Gisdol übernahm, ist der letzte Strohhalm der Kölner. Und er trägt auf seinen Schultern die Hoffnungen vieler Rheinländer, dass doch noch etwas zu retten ist - inklusive des 2014-Weltmeisters Lukas Podolski.

„Funkel ist einer der alten Schule, aber es geht jetzt auch nicht mehr darum, den Fußball neu zu erfinden“, sagte Podolski dem Express. Der Hoffnungsträger habe „diese kölsche Lockerheit, ist kumpelhaft und nahbar, aber kann die Spieler auch heiß machen“, fügte Podolski an: „Und das braucht die Mannschaft jetzt. Der ganze Klub braucht es: Feuer, Mut und Leidenschaft. Das hat die letzten Monate gefehlt, das muss Funkel wecken.“

Seine Mannschaft braucht dringend ein Erfolgserlebnis, der letzte Sieg liegt mehr als acht Wochen zurück. Es hakt über die Saison gesehen vorne und hinten. 50 Gegentore sind der zweitschlechteste Wert der Liga, 27 erzielte Treffer stehen für den drittschwächsten Wert.

Funkel, der den Klub bereits 2002/03 trainierte und nun aus alter Verbundenheit zusagte, setzte in seinen Trainingseinheiten seit Dienstag auf bewährte Mittel im Abstiegskampf. Er führte viele Gespräche und versuchte vor allem, seinen Profis frisches Selbstvertrauen zu vermitteln. Funkel hat im Fußball eigentlich schon alles gesehen - aber Erfahrungen in der Coronazeit besitzt er noch nicht.

„Das wird für mich eine Situation sein, an die ich mich nie gewöhnen werde, die ich aber zu akzeptieren habe“, sagte Funkel, der ankündigte, wie in seinen bisherigen 510 Spielen als Bundesliga-Trainer von der Bank aus „mitzuspielen und anzufeuern“.

Aussichtslos ist die Lage der Kölner nicht. Zwar kommt nach dem schweren Auftakt Champions-League-Anwärter RB Leipzig nach Köln. Aber danach geht es gegen Augsburg, Freiburg, Hertha und Schalke - also Gegner, die vermeintlich auf Augenhöhe sind. Funkel soll es für den FC richten.

(rent/sid)
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