Bundesligist in der Krise Köln entlässt Trainer Beierlorzer

Köln · Der 1. FC Köln hat sich von Cheftrainer Achim Beierlorzer getrennt. Der Klub reagiert damit auf den schwachen Saisonstart. Bei der Suche nach einem Nachfolger erhält der Klub einen ersten Korb.

Achim Beierlorzer Hände vors Gesicht.

Achim Beierlorzer Hände vors Gesicht.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Bundesligist 1. FC Köln hat sich nach dem 1:2 gegen die TSG Hoffenheim von seinem Trainer Achim Beierlorzer getrennt. Der 51-Jährige war seit Saisonbeginn für den Aufsteiger tätig und besaß noch einen Vertrag bis 30. Juni 2021. Zuvor hatten der „Kölner Stadtanzeiger“ und die „Bild“-Zeitung über das Aus berichtet.

Für den Gymnasial-Lehrer, der in diesem Sommer seinen Beamtenstatus verlor, war es die erste Chance als Trainer in der Bundesliga. Nach anfänglicher Euphorie um seine Person geriet der 51-Jährige aber schnell in die Kritik. Dem Ex-Coach von Jahn Regensburg gelang es nicht, die Rheinländer auf den Erfolgsweg zu führen. Andre Pawlak und Manfred Schmid übernehmen zunächst die Betreuung der Mannschaft.

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„Ich habe mich in diesem tollen Verein zu jeder Zeit wohl gefühlt“, wurde Beierlorzer in einer Stellungnahme vom Klub zitiert: „In einem guten Arbeitsumfeld konnte ich mit der Mannschaft zu jedem Zeitpunkt konstruktiv zusammenarbeiten. Für den Rest der Saison wünsche ich der Mannschaft und dem Verein das nötige Quäntchen Glück und den erhofften Erfolg.“

Nach einem schweren Auftakt-Programm verlor Köln zuletzt auch gegen Hertha BSC (0:4), in Mainz (1:3) und das erste Erstliga-Derby seit 22 Jahren bei Fortuna Düsseldorf (0:2). Zudem schied der FC in der zweiten DFB-Pokalrunde durch ein peinliches 2:3 beim Viertligisten 1. FC Saarbrücken aus.

In seinen elf Bundesliga-Spielen für den FC feierte Beierlorzer nur zwei Siege: ein 2:1 in Freiburg und ein 3:0 gegen Tabellen-Schlusslicht Paderborn, kassierte aber gleich acht Niederlagen.

Frank Aehlig, der sportliche Leiter der Kölner, meinte: „Ich bedauere es, dass wir uns zu diesem Schritt gezwungen sehen, denn wir schätzen Achim Beierlorzer sehr. Jedoch ist der erhoffte sportliche Erfolg bisher ausgeblieben und es ist unsere Aufgabe, alles dafür zu tun, dass der FC seine Ziele erreicht.“

Absage von Labbadia

Man arbeite ab sofort daran, „einen neuen Cheftrainer für den FC zu finden, der mit unserem Team einen Neustart und die sportliche Wende schafft“, so Aehlig. Einen ersten Kontakt gab es bereits zum ehemaligen FC-Profi Bruno Labbadia. „Ich habe Bruno angerufen“, bestätigte Aehlig, „er hat mir aber gesagt, dass es für ihn im Moment keine Option ist.“ Labbadia sei für ihn aber ein möglicher Kandidat gewesen.

Zuvor musste Armin Veh vorzeitig gehen. Der Sportchef, der Ende Oktober seinen Ausstieg zum Vertragsende im Sommer 2020 angekündigt hatte, hört nun mit sofortiger Wirkung auf. „In unserer derzeitigen Situation, in der der 1. FC Köln wichtige Entscheidungen auch für die Zukunft treffen muss, ist es aus meiner Sicht konsequent, dass wir die Zusammenarbeit kurzfristig beenden“, wurde Veh in einer Erklärung des Vereins unmittelbar nach der Partie gegen Hoffenheim zitiert.

(dpa/old)
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