Kampf um Klassenerhalt Köln braucht im Endspurt „körperliche Gegenwehr“

Köln · Die Hoffnung auf den Klassenerhalt lebt beim 1. FC Köln wieder. Im Saisonendspurt wartet kein Top-Gegner mehr - das ist allerdings keine so gute Nachricht wie es scheint.

Köln Jonas Hector (l) jubelt mit Elvis Rexhbecaj.

Köln Jonas Hector (l) jubelt mit Elvis Rexhbecaj.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

So mancher Fan des 1. FC Köln sieht seinen Klub insgeheim immer noch auf Augenhöhe mit den Großen - und das ist gar nicht mal komplett aus der Luft gegriffen. Gegen Borussia Dortmund und RB Leipzig holte der Tabellen-17. jeweils vier Punkte, beim Erzrivalen Mönchengladbach wurde gewonnen, auch der Tabellendritte VfL Wolfsburg hatte zweimal seine liebe Not mit den Kölnern. Das Problem ist aber: Der FC wird den vermaledeiten direkten Abstiegsplatz nur verlassen können, wenn er im Saisonendspurt seine Schwäche gegen Teams aus unteren Gefilden ablegt.

Immerhin die Hälfte seiner 26 Zähler holte Köln gegen Mannschaften, die auf den ersten sieben Tabellenplätzen liegen. In sogenannten Sechs-Punkte-Spielen wackelte der erste Bundesligameister dafür des Öfteren bedenklich. Kein System in solchen Statistiken sieht FC-Trainer Friedhelm Funkel, stattdessen macht der Coach auf Rettungsmission eine andere Rechnung auf.

Die Mannschaft habe auch gegen Bielefeld, Schalke und Mainz gewonnen, und natürlich verliere man "auch mal" Spiele gegen Gegner auf Augenhöhe, warf Funkel ein. Zutreffend sei vielmehr, "dass die Mannschaft einige Punkte gegen Gegner geholt hat, mit denen man nicht gerechnet hätte".

Beginnend mit dem Spiel beim FC Augsburg am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) geht es für Köln allerdings nicht mehr um Bonuspunkte gegen klare Favoriten. Beim FCA, der mit einem Sieg die Klasse praktisch sichern würde, erwartet Funkel "ein ganz anderes Spiel" mit "viel mehr körperlicher Gegenwehr" als noch beim 2:1-Coup über den Tabellenzweiten aus Leipzig.

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An den sogenannten Grundtugenden fehlte es manchmal, zumindest unter Funkels Vorgänger Gisdol. Zudem endeten einige Spiele, in denen der Gegner ebenfalls nicht brillierte, mit einer Niederlage statt einem Remis. Auch damit lässt sich Rang 17 nach 30 absolvierten Spielen erklären.

Mainz und Bielefeld, Mitte März in der Tabelle noch hinter dem FC, scheinen nach starken Serien enteilt. Das Ziel muss wohl lauten, zunächst den Relegationsplatz zu erobern. Die weiteren Gegner sind der im Niemandsland stehende SC Freiburg, der direkte Rivale Hertha BSC, der noch in der Mannschaftsquarantäne "gefangen" ist, sowie das bereits abgestiegene Schlusslicht Schalke 04.

Ein Sieg in Augsburg hätte Signalwirkung und würde die am Samstag und Sonntag spielenden Klubs unter Druck setzen. Doch auch der FCA setzt stark auf das Duell. "Jeder weiß um die Situation, deshalb bin ich guter Dinge, dass wir es schaffen werden", sagte Trainer Heiko Herrlich. Dass der FCA in keinem der jüngsten drei Spiele traf, sei "Kopfsache, klar, diese Nervenanspannung musst du aushalten".

(sid/old)
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