Medienbericht 1. FC Köln zieht offenbar Staatshilfen in Erwägung - Bundesligist dementiert

Der 1. FC Köln soll einem Medienbericht zufolge aufgrund der finanziellen Einbußen durch die Corona-Pandemie Staatshilfen in Erwägung ziehen. Der Bundesligist dementiert.

 Das Logo des 1. FC Köln.

Das Logo des 1. FC Köln.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist 1. FC Köln hat dementiert, wonach der Klub aufgrund der finanziellen Einbußen durch die Corona-Pandemie Staatshilfen in Erwägung ziehe. "Weder der 1. FC Köln noch eine von ihm bevollmächtigte Person hat mit der Bundesregierung oder einem Vertreter des Wirtschaftsstabilisierungsfonds über eine eventuelle Staatshilfe gesprochen", teilte der Verein mit und reagierte damit auf einen Bericht im Handelsblatt.

Es habe bislang lediglich einen Termin gegeben, bei dem ein selbständiger Finanzdienstleister dem FC dieses Modell einmal vorgestellt habe, so der FC weiter. Der Termin sei auch nicht auf Wunsch des FC zustande gekommen. "Der FC hat dann entschieden, dass dieses nicht für ihn in Frage kommt. Es hat keine weiteren Aktivitäten diesbezüglich gegeben", so der Verein.

Zuvor hatte das Handelsblatt vom Interesse der Kölner berichtet. Demnach habe der Klub beim Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) angefragt, welche Staatshilfen in Frage kämen. Unter anderem soll über eine Bürgschaft in Höhe von rund zehn Millionen Euro gesprochen worden sein. Das Handelsblatt beharrt auf seiner Darstellung.

Das Bundeswirtschaftsministerium soll die Kölner an das Land Nordrhein-Westfalen verwiesen haben. Die Gespräche mit der NRW-Landesregierung sollen laut Handelsblatt noch andauern. Das Bundeswirtschaftsministerium und das nordrhein-westfälische Länderfinanzministerium wollten keine Stellungnahme abgeben.

Aufgrund der Coronakrise prognostizierten die Kölner im November für die vergangene und die aktuelle Saison einen Umsatzverlust von mindestens 40 Millionen Euro. Der WSF richtet sich an Konzerne und größere Mittelständler, die infolge der Corona-Pandemie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind. Unternehmen mit mehr als 249 Beschäftigten, einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro und einer Bilanzsumme von mehr als 43 Millionen sind berechtigt, Anträge auf Hilfen beim WSF zu stellen.

Schlusslicht Schalke 04 hatte im vergangenen Jahr vom Finanzministerium des Landes NRW die Zusage für die Erteilung einer millionenschweren Landesbürgschaft erhalten. Sie dürfte bei über 30 Millionen Euro liegen. Auch Werder Bremen erhielt dank einer Landesbürgschaft einen Corona-Kredit in Höhe von 20 Millionen Euro.

(old/sid)
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