Sieg beim Hamburger SV Köln auswärts so stark wie Bayern München

Hamburg · Marcel Risse erzielt die Tore beim 2:0-Erfolg in Hamburg. Für den Aufsteiger war es schon der fünfte Auswärtssieg in dieser Saison.

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Marcel Risse lief, schoss und traf: Zweimal rannte der pfeilschnelle Offensivspieler des 1. FC Köln der wackeligen Abwehr des Hamburger SV über die rechte Seite auf und davon. Beide Male blieb Risse allein vor Torhüter Jaroslav Drobny ganz kühl. "Zwei derart identische Tore in einem Spiel sind mir noch nicht gelungen", antwortete der Kölner Matchwinner hinterher grinsend auf die entsprechende Reporterfrage. "Wichtig ist: Die Bälle waren drin!"

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Denn mit seinem Doppelpack in der 62. und 77. Minute stellte der 25-Jährige den fünften Kölner Auswärtssieg der laufenden Saison sicher. Damit hat der heimschwache Aufsteiger in der Fremde genauso viele Punkte gesammelt wie Titel-Topfavorit FC Bayern München. Das könnte im Abstiegskampf entscheidend sein.

In der Hamburger Arena machten aber zwei Spieler den Unterschied aus: Während der HSV in seinen Reihen weder einen Vollstrecker wie Risse noch einen Spiellenker hatte, dirigierte Slawomir Peszko beim FC fast nach Belieben. Der in der Hinrunde nur selten berücksichtigte Pole war es auch, der den Ball zum vorentscheidenden 1:0 Risse perfekt auflegte. Der vollendete und machte 15 Minuten später den "doppelten Risse" perfekt. "Wir haben viele Chancen liegen gelassen, aber er hat zwei sehr schöne Tore gemacht", lobte Coach Peter Stöger.

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Auf der anderen Seite haderte Ivica Olic mit seinem verpatzten Einstand. "Es ist schon sehr enttäuschend, dass wir mein erstes Spiel verlieren", sagte der Heimkehrer. In einem Blitztransfer wechselte Olic am Wochenende von Wolfsburg nach Hamburg, und er muss sich jetzt mit dem trüben Kapitel Klassenkampf befassen. Nach nur einer Übungseinheit mit den neuen Kollegen stand der 35-Jährige direkt in der Startelf. Doch Momente des Glücks erlebte er nur vor dem Anpfiff. "Ich spiele schon lange Fußball", sagte der Routinier und spielte auf den Empfang der Fans an: "Aber als ich aus der Kabine kam, hatte ich Tränen in den Augen." Aber auch der gewohnt kampfstarke Stürmer konnte bei seinem ersten Einsatz für den HSV seit 2079 Tagen nicht die chronische Torflaute beheben. Neun Treffer stehen nach dem 18. Spieltag auf dem Konto. "Ich würde es gerne ändern und komplett erklären können", sagte Hamburgs Trainer Joe Zinnbauer ratlos.

Schon wieder scheint die Aufbruchstimmung zu verpuffen, die nach dem Millionen-Investment des streitbaren Unternehmers Klaus-Michael Kühne und der Verpflichtung von Olic aufkeimte. Die nächsten Spiele am Mittwoch in Paderborn und am kommenden Samstag gegen Hannover 96 müssen die Hanseaten erfolgreich bestreiten, sonst droht die Stimmung erneut zu kippen.

(dpa/sid)
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