Nullnummer zum Saisonauftakt 0:0 gegen Hamburg - Köln dämpft die Erwartungen

Köln · Peter Stöger wählte in seinem Fazit die doppelte Verneinung. "Wir dürfen nicht unzufrieden sein", sagte der Fußball-Trainer des 1. FC Köln. Nein, wirklich zufrieden durfte er nicht sein. Nach zwei Zweitligajahren präsentierte sich der Aufsteiger zwar in der Defensive ähnlich stabil wie in der vergangenen Saison, als er nur 20 Gegentore hinnehmen musste und damit einen Rekord aufstellte. In der Offensive aber bekamen die Gastgeber nicht viel zustande.

 FC-Trainer Peter Stöger war mit dem Unentschieden gegen den Hamburger SV zufrieden.

FC-Trainer Peter Stöger war mit dem Unentschieden gegen den Hamburger SV zufrieden.

Foto: afp, agz

Das lag vielleicht daran, dass Patrick Helmes wegen eines Knorpelschadens fehlte. Mehr noch daran, dass Aufstiegshelden wie Daniel Halfar, Marcel Risse und Anthony Ujah zu spüren bekamen, dass in der ersten Liga ein anderer Wind weht. Der HSV, wenngleich wahrlich kein Spitzenklub, ließ ihnen wenig Entfaltungsmöglichkeiten.

Stöger setzte frühzeitig das Signal, dass ihm zum Auftakt ein Punkt genügt. In Kevin Vogt und Pawel Olkowski für Marcel Risse und Yuya Osako setzte er bei seinen Einwechslungen auf die defensive Variante. "Wir können damit leben", sagte Kapitän Miso Brecko über das Resultat, "zu null spielen ist auch wichtig." Immerhin gelang es dem FC, die Erwartungen mit dem Remis gegen den 16. der vergangenen Saison zu dämpfen. Vor Spielbeginn rauschte ein Jubel-Orkan durchs Stadion, während und nach der Begegnung herrschte eine für das Stadion in Müngersdorf untypische Ruhe. Der Klubspitze dürfte das sogar lieb sein.

"Das Saisonziel lautet klar und deutlich: Platz 15, Klassenerhalt", hatten Präsidium und Geschäftsführung in ihrem Saisonausblick festgelegt. Präsident Werner Spinner und sein Team freuten sich aber "über die überschäumende Euphorie, die den FC umgibt und sehen jede in die Höhe gereckte Meisterschale aus Pappe mit einem Lächeln. Denn wir wissen genau, dass dies Selbstironie ist, die beim 1. FC Köln immer dazu gehört."

Sportchef Jörg Schmadtke erklärte gestern bei "Sport 1": "Wir haben viel Substanz durch die vielen Abstiege gelassen. Wir haben 30 Millionen Schulden an der Backe. Die kann man nur in der ersten Liga abarbeiten. Wir müssen uns in den nächsten drei Jahren erst mal konsolidieren." Und die Mannschaft muss sich steigern: die beiden Auswärtsspiele in Stuttgart und Paderborn, das Derby gegen Gladbach - die nächsten Wochen werden interessant.

(RP)
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