Finanzielle Folgen der Pandemie Corona-Minus von 66 Millionen Euro beim 1. FC Köln

Köln · Der Verein will keine Anteile verkaufen, um das finanzielle Loch zu stopfen. Der Verkauf von Spielern wird aber in Betracht gezogen. Lukas Podolski wird kommende Saison nicht zu seinem Heimatverein zurückkehren.

 Jonas Hector und Sebastiaan Bronauw vom 1. FC Köln nach dem Spiel gegen Schalke.

Jonas Hector und Sebastiaan Bronauw vom 1. FC Köln nach dem Spiel gegen Schalke.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die Pandemie hat auch den 1. FC Köln hart getroffen: Finanz-Geschäftsführer Alexander Wehrle beziffert den coronabedingten Einnahme-Ausfall beim Fußball-Bundesligisten für die vergangenen beiden Spielzeiten auf rund 66 Millionen Euro.

Die finanzielle Situation sei aber "stabil", betonte der 46-Jährige bei der virtuellen Mitgliederversammlung des Traditionsvereins am Donnerstagabend.

Erst am Mittwoch hatte sich der FC mit der Stadt auf eine rückwirkende Reduzierung der Pacht für das RheinEnergie-Stadion und damit auf eine millionenschwere Erleichterung geeinigt. Die Vereinbarung gilt, solange Zuschauer ausgeschlossen bleiben.

Für die kommende Spielzeit rechnet Wehrle mit einer schrittweisen Öffnung der Ränge. Er wolle sich bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) persönlich für die Zulassung von Stehplätzen und Alkohol im Stadion einsetzen und "eine Teil-Öffnung Mitte August" erreichen.

Carsten Wettich, der bei der Mitgliederversammlung zum Vizepräsidenten gewählt wurde, erklärte bezüglich der wirtschaftlichen Marschroute: "Anteile verkaufen, um mit den Einnahmen Lücken zu stopfen, kann nicht das Ziel sein."

Zugleich schloss er Verkäufe gefragter Spieler, etwa des belgischen Innenverteidigers Sebastiaan Bornauw, nicht aus: "Wir haben Corona-Verluste von über 60 Millionen Euro, die müssen wir auffangen. Da geht es nicht, nicht über einen Verkauf nachzudenken, wenn der Preis stimmt."

Kontroversen gab es um eine Aussage von Vereinspräsident Werner Wolf. Der betonte auf Nachfrage eines Mitglieds, dass Vereinsidol Lukas Podolski in der kommenden Saison nicht zum Klub zurückkehren werde, der Vorstand mit dem Weltmeister von 2014 aber im Dialog stehe.

Podolski (36), der nach Ende seines Engagements bei Antalyaspor wohl noch zwei Jahre spielen will, dementierte den Dialog.

Im weiteren Verlauf der bis 2.38 Uhr am Freitagmorgen andauernden Sitzung ruderte Wolf zurück. Nicht er persönlich, sondern Wehrle befinde sich in regelmäßigem Austausch mit Podolski.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort