Aachen Frauen bei 5:0 gegen Niederlande in bester WM-Form

Aachen · Die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft schießt sich immer mehr in WM-Verfassung. Im vorletzten Härtetest besiegten die Weltmeisterinnen 19 Tage vor dem Eröffnungsspiel der Heim-WM die Niederlande in Aachen souverän mit 5:0 (2:0) und zeigten dabei, dass Deutschland als Hauptfavorit ins Turnier geht. "Wir sind genau da, wo wir zu diesem Zeitpunkt sein wollten", sagte Bundestrainerin Silvia Neid. "Es fehlt noch die letzte Präzision, wir sind nach fünf Lehrgängen im Kopf etwas müde – aber wenn wir am 26. Juni in Berlin in die WM starten, werden wir sehr hungrig sein."

Celia Okoyino da Mbabi (15.) und Simone Laudehr (43.) brachten die deutsche Auswahl bereits vor der Pause auf Siegkurs. Alexandra Popp (71.), Kim Kulig (75.) und Inka Grings (87.) erhöhten im zweiten Durchgang gegen eine harmlose Oranje-Auswahl. In der Offensive probierte Neid eine neue Formation aus. Im linken Mittelfeld gab sie Lira Bajramaj erstmals in der WM-Vorbereitung den Vorzug vor Melanie Behringer, Okoyino da Mbabi durfte anstelle von Grings im Sturm beginnen. Auf der rechten Abwehrseite vertrat Bianca Schmidt die verletzte Linda Bresonik (Achillessehnenreizung). Derzeit scheint allerdings, als wäre die Besetzung fast schon egal – die deutschen Fußballerinnen sind richtig gut drauf.

Okoyino da Mbabi knüpfte im Aachener Tivoli nahtlos an ihre starken Auftritte gegen Nordkorea (2:0) und Italien (5:0) an, bei denen die 22-Jährige jeweils als Joker ein Tor erzielt hatte. Nach Vorarbeit von Sturmpartnerin Birgit Prinz ließ sie der niederländischen Torfrau Loes Geurts mit einem Rechtsschuss im Fallen keine Chance. Die verdiente frühe Führung gab der gewohnt offensiv ausgerichteten DFB-Auswahl Sicherheit gegen die Niederländerinnen, immerhin die Nummer 14 der Fifa-Weltrangliste. Der Gegner präsentierte sich weniger angriffslustig als erwartet, so dass die Weltmeisterinnen ihr Offensivspiel aufziehen konnten.

Die DFB-Abwehr blieb überwiegend beschäftigungslos. Torfrau Nadine Angerer wurde einzig von Manon Melis (41.) geprüft, die Innenverteidigerin Annike Krahn zuvor nicht unter Kontrolle bekommen hatte. Im Gegenzug unterstrich dann Mittelfeld-Motor Laudehr mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel, dass sie aus der deutschen Startformation nicht wegzudenken ist. Nach dem Seitenwechsel musste Bajramaj auf die Bank. Neid sorgte mit der Einwechslung von Grings, Behringer und Alexandra Popp für frischen Wind, in der Defensive kam Lena Goeßling für die zeitweise unkonzentriert wirkende Krahn zum Zug. Nach den Wechseln verflachte die Partie zunächst, bevor die beiden auffälligen U20-Weltmeisterinnen Popp und Kulig die Führung der deutschen Mannschaft ausbauten.

Nach dem Spiel hat die DFB-Auswahl vier Tage Pause. Ab Sonntag steht dann der letzte Lehrgang in Neu-Isenburg mit der WM-Generalprobe gegen Norwegen am 16. Juni (20.30 Uhr/ZDF) in Mainz an.

(RP)
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