Eddie Jordan prognostiziert Ausstieg Zieht sich Mercedes aus der Formel 1 zurück?

Düsseldorf · Es wäre ein Paukenschlag: Steigt Seriensieger Mercedes aus der Formel 1 aus? Das zumindest behauptet Ex-Teambesitzer Eddie Jordan – zumeist gut informiert in der Szene. Mercedes dementiert umgehend.

 Ex-Teambesitzer Eddie Jordan.

Ex-Teambesitzer Eddie Jordan.

Foto: dpa, vxh sam hak

Es wäre ein Paukenschlag: Steigt Seriensieger Mercedes aus der Formel 1 aus? Das zumindest behauptet Ex-Teambesitzer Eddie Jordan — zumeist gut informiert in der Szene. Mercedes dementiert umgehend.

Von 1991 bis 2005 war Eddie Jordan selbst mittendrin mit seinem eigenen Rennstall im Formel-1-Zirkus. Unter anderem debütierte Michael Schumacher 1991 in seinem Team. Und auch nach seiner aktiven Zeit als Teambesitzer blieb er der Szene als Insider treu, stets gut informiert. So sagte er den Wechsel von Lewis Hamilton zu Mercedes und das Comeback von Schumacher in der Königsklasse weit vor vielen anderen voraus.

Nun sorgt eine neue Prognose des Iren für Unruhe — dieses Mal eine sehr unerfreuliche für die Formel 1. Wie die "tz" und "AutoBild" vermelden, soll nach seinen Informationen Mercedes der Königsklasse nach der Saison 2018 den Rücken kehren, zumindest teilweise.

"Sie werden dieses Jahr und nächstes Jahr wieder um beide Titel fahren, und dann wird der Vorstand in Stuttgart entscheiden, das Team zu verkaufen und nur noch als Motorenhersteller in der Formel 1 zu bleiben", erklärt Jordan im Interview. "Mercedes hat bewiesen, dass sie alles gewinnen können. Ab jetzt können sie nur noch schlechter werden", so der 69-Jährige weiter. Er glaubt, dass sich Mercedes anschließend nur noch auf sein altes Kerngeschäft in der Formel 1 beschränken wird: Als Motorenlieferant Antriebe entwickeln und an andere Teams liefern.

Wie er darauf kommt? Er habe in Monaco ein längeres Gespräch mit Daimler-Konzernchef Dr. Dieter Zetsche geführt, ihm seine Ideen und Gedanken mitgeteilt, "und er hat mir nicht das Gefühl gegeben, dass sie falsch waren", wird Jordan weiter zitiert.

Wolff: "Mutwillige Spekulationen"

Mercedes dementierte umgehend. "Diese Berichte entbehren jeglicher Grundlage", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff (45) am Mittwoch. Wolff sprach von den "mutwilligen Spekulationen einer Einzelperson. Mercedes hat feste Verträge für die Teilnahme an der Formel 1 bis 2020 - und führt momentan Gespräche über den nächsten Wettbewerbs-Zyklus mit den neuen Besitzern des Sports."

Jordan hatte seine Vermutungen im Anschluss an den Großen Preis von Monaco geäußert. "Dort feiern die Leute immer gern, und einer hat es dabei wohl etwas übertrieben", sagte Wolff nun.

Für die Formel 1 wäre es ein empfindsamer Schlag in die Magengrube, würde doch das dominierende Team den Sport verlassen. 2010 kehrte der deutsche Automobilhersteller mit seinem Werksteam zurück in die Formel 1 und gewann in den vergangenen drei Jahren durch Lewis Hamilton (2) und Nico Rosberg sowohl die Fahrer- als auch die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft.

(dbr)
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