Freies Training am Nürburgring Vettel schneller als Button

Nürburg (RPO). Der Zweikampf zwischen Sebastian Vettel und WM-Spitzenreiter Jenson Button setzt sich auch auf dem Nürburgring fort. Im freien Training zum Großen Preis von Deutschland (Sonntag, 14 Uhr/ Live-Ticker) war der Red-Bull-Pilot aus Heppenheim vor heimischer Kulisse 38 Tausendstelsekunden schneller als der Brite im Brawn.

Großer Preis von Deutschland 2009
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Nürburg (RPO). Der Zweikampf zwischen Sebastian Vettel und WM-Spitzenreiter Jenson Button setzt sich auch auf dem Nürburgring fort. Im freien Training zum Großen Preis von Deutschland (Sonntag, 14 Uhr/Live-Ticker) war der Red-Bull-Pilot aus Heppenheim vor heimischer Kulisse 38 Tausendstelsekunden schneller als der Brite im Brawn.

Vor den beiden einzigen GP-Siegern dieser Saison platzierte sich am Freitag nur Weltmeister Lewis Hamilton (Großbritannien) im McLaren-Mercedes, der bei seiner Bestzeit von 1: 32,149 Minuten anderthalb Zehntelsekunden schneller war als Vettel.

Vettel knüpfte nahtlos an seine Gala-Vorstellung von Silverstone an und fuhr Spitzenzeiten. "Ich habe mich im Auto sehr wohl gefühlt. Das ist das Wichtigste. Es scheint aber ein bisschen enger zu sein als in Silverstone, wo vielleicht bei Brawn nicht alles gepasst hat, aber bei uns alles perfekt war", sagte Vettel. In der Tat war Button wieder näher dran als in Silverstone, wo er beim Sieg von Vettel lediglich Sechster geworden war. In der WM-Wertung beträgt sein Vorsprung auf den Deutschen 25 Punkte (64: 39).

Dafür hat Vettel den vielleicht prominentesten Fan in der Formel 1. Rekordweltmeister Michael Schumacher lobte in einem RTL-Interview "diese Jugendlichkeit, diese Unbeschwertheit" des 22-jährigen Heppenheimers: "Da macht es immer wieder Spaß, ihm die Daumen zu drücken." Ein möglicher WM-Titel ist für Schumacher keine Frage von Vettels Fähigkeiten, sondern hängt nur noch vom richtigen Auto ab: "Bis jetzt hat er da einen guten Riecher gehabt. Er sitzt im Moment im absolut richtigen Auto und macht einen hervorragenden Job."

Ein zufriedenes Gesicht machte Mercedes-Sportchef Norbert Haug nach Hamiltons Bestzeit. "Das sah deutlich besser aus als gedacht - und wir sind sicher keine Show-Zeiten gefahren", sagte Haug, der froh war, dass einige Änderungen am Auto funktionierten. Das weckte bei Haug Hoffnungen darauf, dass die Stuttgarter vielleicht "wider Erwarten ganz ordentlich dabei sein" können.

Gefreut hat sich auch Adrian Sutil aus Gräfelfing, der im Force-India-Mercedes als Sechster zweitbester der fünf deutschen Fahrer war. "Wir haben uns gegenüber den letzten Wochenenden deutlich gesteigert", sagte Sutil.

BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld (Mönchengladbach) landete auf Platz 11 und rätselte, warum er sich am Nachmittag nicht steigern konnte. Mit Position 13 musste sich Nico Rosberg (Wiesbaden) im Williams-Toyota begnügen, der auf die erste Podiumsplatzierung des Saison hofft. Timo Glock (Wersau), der über Probleme mit der Balance und der Abstimmung klagte, war im Toyota als 15. das deutsche Schlusslicht.

Abseits der Strecke bleibt der schwelende Streit zwischen dem Automobil-Weltverband FIA und der Teamvereinigung FOTA um das künftige Formel-1-Reglement das beherrschende Thema. Dabei hielt sich die FOTA offenbar bewusst mit Reaktionen auf jüngste Veröffentlichungen der FIA zurück. Die Option einer eigenen Serie halten sich die Teams weiterhin offen.

Allerdings gibt es seit Freitag in dem früheren Rallye-Weltmeister Ari Vatanen aus Finnland den ersten offiziellen Kandidaten für die Nachfolge des umstrittenen FIA-Präsidenten Max Mosley. "Viele Mitgliedsverbände der FIA sind auf mich zugekommen und haben mich darum gebeten, deshalb werde ich im Oktober kandidieren", sagte der 57-jährige Vatanen, der 1981 die WM und darüber hinaus unter anderem viermal die Rallye Dakar gewonnen hatte: "Ich denke, es ist Zeit für einen Wandel.

Formel 1, Großer Preis von Deutschland, 9. von 17 Läufen zur Weltmeisterschaft auf dem Nürburgring, Freies Training (Kombination aus beiden Trainingssitzungen, eine Runde = 5,148 km):

1. Lewis Hamilton (Großbritannien) McLaren-Mercedes 1:32,149 Minuten
2. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red-Bull-Renault 1:32,331
3. Jenson Button (Großbritannien) Brawn-Mercedes 1:32,369
4. Mark Webber (Australien) Red-Bull-Renault 1:32,480
5. Jarno Trulli (Italien) Toyota 1:32,511
6. Adrian Sutil (Gräfelfing) Force-India-Mercedes 1:32,585
7. Rubens Barrichello (Brasilien) Brawn-Mercedes 1:32,664
8. Fernando Alonso (Spanien) Renault 1:32,774
9. Kazuki Nakajima (Japan) Williams-Toyota 1:32,872
10. Nelson Piquet junior (Brasilien) Renault 1:32,992
11. Nick Heidfeld (Mönchengladbach) BMW-Sauber 1:33,012
12. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari 1:33,052
13. Nico Rosberg (Wiesbaden) Williams-Toyota 1:33,128
14. Robert Kubica (Polen) BMW-Sauber 1:33,161
15. Timo Glock (Wersau) Toyota 1:33,172
16. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari 1:33,182
17. Heikki Kovalainen (Finnland) McLaren-Mercedes 1:33,724
18. Giancarlo Fisichella (Italien) Force-India-Mercedes 1:33,839
19. Sebastien Buemi (Schweiz) Toro-Rosso-Ferrari 1:33,903
20. Sebastien Bourdais (Frankreich) Toro-Rosso-Ferrari 1:34,025

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