Nachfolger von Ralf Schumacher Timo Glock bekommt Toyota-Cockpit

Köln (RPO). GP2-Champion Timo Glock hat den Aufstieg in die Formel 1 geschafft und wird ab 2008 für Toyota fahren. Der 25-Jährige aus Wersau im Odenwald wird bei den in Köln beheimateten Japanern einen Dreijahresvertrag erhalten und die Nachfolge von Ralf Schumacher antreten. Der Vertrag des Kerpeners bei Toyota war nach drei Jahren ausgelaufen.

 BMW Formula One test-driver Timo Glock talks gestures in the pits during a testing session at the Catalonia racetrack in

BMW Formula One test-driver Timo Glock talks gestures in the pits during a testing session at the Catalonia racetrack in

Foto: AFP, AFP

Zuletzt hatte sich noch die unabhängige Schiedsstelle des Automobil-Weltverbandes FIA mit der Zukunft von Glock befasst. Dort waren sowohl eine Vereinbarung mit Toyota für die Zukunft als auch Optionen des bisherigen Vertrages mit BMW-Sauber geprüft worden. Bei den Münchnern war Glock in dieser Saison zunächst nur als Testfahrer und später auch als Ersatzpilot unter Vertrag.

Nach Informationen der Bild-Zeitung hat BMW jetzt der Auflösung dieses Vertrages zugestimmt. Vor einiger Zeit hatte die Bild bereits berichtet, dass Glock bei Toyota bis zu fünf Millionen Euro pro Jahr verdienen könnte. Damit ist das Fahrerteam von Toyota für 2008 komplett. Zweiter Stammfahrer neben Glock ist der Italiener Jarno Trulli. Als Test- und Ersatzfahrer benannte das Team am Freitag den Japaner Kamui Kobayashi.

Mit dem letztlich souveränen Gewinn des GP2-Titels, der nur durch zahlreiche technische Defekte und einige unverschuldete Kollisionen ein wenig erschwert wurde, hatte sich Glock in dieser Saison nachdrücklich für die Rückkehr in die Königsklasse empfohlen. Dort hatte er 2004 als Ersatzfahrer bei Jordan schon vier Rennen absolviert und dabei gleich in seinem ersten Grand Prix in Montreal sogar zwei WM-Punkte geholt. Da aber für 2005 kein Cockpit frei war, fuhr Glock ein Jahr in der US-Cart-Serie und wurde dort als bester Neuling der Saison Achter in der Gesamtwertung.

Der Hesse hätte danach zwar in Amerika bleiben können, wollte aber zurück in die Formel 1 und entschloss sich daher zum Wechsel in die GP2-Serie, aus der gerade Nico Rosberg als erster Meister den Sprung zu Williams geschafft hatte. Nach Startschwierigkeiten beim Team BCN wechselte Glock mitten in der Saison zum britischen iSport-Rennstall und machte damit den entscheidenden Schritt.

Im weiteren Verlauf der Saison holte er mehr Punkte als der spätere Meister und heutige Formel-1-Star Hamilton. In diesem Jahr trat er als Champion in die Fußstapfen des englischen "Wunderkinds" und machte zugleich wertvolle Erfahrungen als Testfahrer bei BMW-Sauber.

Da bei den Münchnern aber die Cockpits für 2008 an Nick Heidfeld (Mönchengladbach) und Robert Kubica (Polen) vergeben waren, hatte es bereits Mitte des Jahres erste Kontakte zu anderen Teams gegeben, wie Glock vor einiger Zeit dem sid verriet. "Danach ist das dann immer intensiver geworden", sagte Glock.

(sid)
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