Dreher in der Boxengasse Strafe für Bottas nach kuriosem Zwischenfall beim Formel-1-Training

Spielberg · Der finnische Formel-1-Pilot hat beim Freien Training zum Grand Prix in Spielberg für einen kuriosen Zwischenfall gesorgt. Sein Dreher in der Boxengasse heizt die Diskussionen um ihn bei Mercedes weiter an.

Valtteri Bottas.

Valtteri Bottas.

Foto: AFP/JOE KLAMAR

Solch eine kuriose Szene hat man selbst in der Formel 1 bisher nicht gesehen. Valtteri Bottas, der bei Mercedes um eine Vertragsverlängerung fährt, erlebte einen weiteren unglücklichen Arbeitstag im schwarzen Silberpfeil. Nach einem Reifenwechsel verlor der Finne die Kontrolle über das Heck seines Boliden, das Auto drehte sich in der Boxengasse rasant, ein ebenso seltener wie gefährlicher Vorfall. Möglich, dass einer der Reifen nicht die erwartete Temperatur hatte, oder auch, dass feuchter Asphalt eine Rolle spielte.

Dennoch viel die Kritik hart aus. „Das ist absolut lächerlich“, funkte ein McLaren-Verantwortlicher direkt im Anschluss an die Situation an FIA-Rennleiter Michael Masi. Auch Sky-Experte Timo Glock mahnte an, dass dieser Vorfall schlimme Folgen hätte haben können. „Hätte er das Auto ein paar Meter früher verloren, wäre er in die Mechaniker reingefahren. Das darf einem Bottas nicht passieren."

Rückendeckung bekam er allerdings von seinem Teamchef Toto Wolff. „Es war absolut gefährlich. Aber dafür kann er nichts. Also wenn da einer von Strafe spricht, soll man ihn mal ins Auto setzen und fragen, wie das ist, wenn man da Gas gibt.“ Ähnlich äußerte sich auch Alfa-Romeo-Teammanager Beat Zehnder: „Wenn ich Rennleiter wäre, ich würde das laufen lassen.“ Bottas habe kein Personal gefährdet.

Das sah die Fia anders. Sie sprach eine Startplatzstrafe aus. Bottas muss das Rennen am Sonntag drei Plätze weiter hinten beginnen, wie der Automobil-Weltverband FIA am Freitag mitteilte. Die FIA wertete sein Anfahren im zweiten Gang als „potenziell gefährliche Fahrweise“.

Derweil stellte der Niederländer Max Verstappen seine aktuelle Form unter Beweis. Er beendete den ersten Tag beim Red-Bull-Heimspiel als Schnellster, doch mit einem sicheren Gefühl durfte der WM-Spitzenreiter nicht ins Wochenende gehen. Auch Lewis Hamilton hatte gezeigt, was er in Spielberg leisten kann. Zudem hingen stundenlang dicke, dunkle Wolken über dem Kur – und Regen würde in der Steiermark fast alles verändern.

Sebastian Vettel holte den starken sechsten Platz und landete dabei auch vor Sergio Perez (9.) im zweiten Red Bull. Im Aston Martin scheint der Deutsche mittlerweile tatsächlich angekommen. Nach dem schwierigen Start mit seinem neuen Team fuhr er zuletzt dreimal in Folge in die Punkte und steuert nun recht zuverlässig das obere Mittelfeld an.

Zuverlässig am Ende des Feldes bewegt sich Mick Schumacher, mehr ist im unterlegenen Haas nicht möglich. Auch in Spielberg schlug er sich aber gut, als 18. ließ Schumacher immerhin zwei Kontrahenten hinter sich.

(dör/SID)
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