Formel 1 Vettel steht in Baku auf der Pole - Hamilton Zweiter

Baku · Der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel (Heppenheim) steht auch beim Großen Preis von Aserbaidschan auf der Pole Position. Der WM-Spitzenreiter setzte sich im Qualifying am Samstag im Ferrari vor seinem Dauerrivalen Lewis Hamilton (England/Mercedes) durch.

Großer Preis von Aserbaidschan 2018: das Qualifying
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Sebastian Vettel meistert die Fahrerstrecke in Baku wie ein Weltmeister, und sein Ferrari bleibt das beste Auto der neuen Formel-1-Saison: Der WM-Spitzenreiter ist im Qualifying zum Großen Preis von Aserbaidschan zur Pole Position gerast und steht damit zum dritten Mal in Serie auf dem ersten Startplatz.

Fast zwei Zehntelsekunden trennten ihn von seinem großen Rivalen Lewis Hamilton im Mercedes, der Titelverteidiger musste sich mit dem zweiten Rang begnügen.

"Das Auto war sehr gut, ich hatte es da, wo ich es haben wollte", sagte Vettel und fügte mit Blick auf den vierten Saisonlauf am Sonntag (14.10 Uhr MESZ/RTL) an: "Das wird ein intensives Rennen. Hier in Baku kann immer alles passieren."

Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas (Finnland) steht auf dem dritten Startplatz gefolgt vom Red-Bull-Duo Daniel Ricciardo (Australien) und Max Verstappen (Niederlande). Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari warf indes die große Chance auf die Pole weg. Der Finne lag Sekunden vor Ende des Qualifyings klar auf Bestzeitkurs, leistete sich dann aber einen groben Fahrfehler. Renault-Pilot Nico Hülkenberg (Emmerich) holte den neunten Rang, wird aufgrund eines Getriebewechsels allerdings um fünf Startplätze nach hinten versetzt.

Zahlreiche Fahrfehler von beinahe allen Piloten hatten zuvor schon den turbulenten Samstag geprägt, Vettel kam auf dem holprigen und rutschigen Stadtkurs letztlich am besten zurecht - in Baku macht der Fahrer tatsächlich den Unterschied. "Unser Auto war aber auch sehr gut heute, gestern sah das noch anders aus", sagte Vettel mit Blick auf das erste und zweite Training, "da haben wir noch nach den richtigen Einstellungen gesucht."

Auch Hamilton zeigte sich beeindruckt. Denn Ferrari scheint in diesem Jahr immer mehr die dominante Rolle einzunehmen, die Mercedes zuletzt vier Jahre lang inne hatte. "Sie waren das ganze Wochenende über schneller", sagte der Engländer anerkennend: "Sie haben ein phänomenales Auto."

Mercedes dagegen kämpft seit dem Saisonstart mit dem Silberpfeil, immer wieder fehlt das Tempo. Die Weltmeister sind in diesem Jahr noch ohne Sieg, eine solche Serie durchlebte das Team zuletzt vor mehr als vier Jahren. Hamilton stand saisonübergreifend sogar schon sechs Mal in Folge nicht ganz oben auf dem Treppchen. Im WM-Klassement liegt er neun Punkte hinter Vettel.

Die wiederkehrenden Probleme mit den Hinterreifen hofft Mercedes nun langsam in den Griff zu bekommen - die Trainingssessions und das Qualifying in Baku ließen aber zumindest Raum für Restzweifel. Immerhin trifft der Silberpfeil an diesem Wochenende nicht auf extreme Temperaturen. Die zuletzt sehr warmen Bedingungen in Bahrain und sehr kühlen in China hatten dem Team das Leben schwer gemacht, in Baku ist es bei rund 20 Grad Lufttemperatur aber mild. Wenn der Mercedes nun selbst unter diesen Voraussetzungen nicht funktioniert, dann hat Hamilton ein echtes Problem.

Insgesamt zeigte sich am Samstag, wie schwierig der vom deutschen Streckenarchitekten Hermann Tilke entworfene Kurs am Kaspischen Meer ist. Die perfekte Runde mit drei starken Sektorzeiten war die Ausnahme, immer wieder schlichen sich bei allen Teilnehmern zumindest kleine Fehler ein. Dazu beeinflusste die schier endlose Start-Ziel-Gerade das Klassement sichtlich: Wer im Qualifying Glück hatte und auf der rund zwei Kilometer langen Vollgaspassage im Windschatten eines Vordermannes lag, konnte mitunter mehrere Zehntelsekunden gut machen.

STATISTIK:

1. Sebastian Vettel (Heppenheim) Ferrari 1:41,498 Minuten
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 1:41,677
3. Valtteri Bottas (Finnland) Mercedes 1:41,837
4. Daniel Ricciardo (Australien) Red-Bull-Renault 1:41,911
5. Max Verstappen (Niederlande) Red-Bull-Renault 1:41,994
6. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari 1:42,490
7. Esteban Ocon (Frankreich) Force-India-Mercedes 1:42,523
8. Sergio Perez (Mexiko) Force-India-Mercedes 1:42,547
9. Nico Hülkenberg (Emmerich) Renault 1:43,066
10. Carlos Sainz jr. (Spanien) Renault 1:43,351
11. Lance Stroll (Kanada) Williams-Mercedes 1:43,585
12. Sergej Sirotkin (Russland) Williams-Mercedes 1:43,886
13. Fernando Alonso (Spanien) McLaren-Renault 1:44,019
14. Charles Leclerc (Monaco) Sauber-Ferrari 1:44,074
15. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas-Ferrari 1:44,759
16. Stoffel Vandoorne (Belgien) McLaren-Renault 1:44,489
17. Pierre Gasly (Frankreich) Toro-Rosso-Honda 1:44,496
18. Marcus Ericsson (Schweden) Sauber-Ferrari 1:45,541
19. Brendon Hartley (Neuseeland) Toro-Rosso-Honda 1:57,354
20. Romain Grosjean (Frankreich) Haas-Ferrari keine Zeit

(can)
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