Aufholjagd in der Formel 1 Vettel jagt seine zickige "Suzie" durchs Feld

Barcelona · Ein bisschen Spaß hat Sebastian Vettel in Spanien schon gehabt. Der Dauersieger des letzten Jahres durfte sich im Mittelfeld austoben und zeigte dabei spektakuläre Überholmanöver. Als besonderes Highlight schnappte sich der Weltmeister sogar seinen Badminton-Kumpel Kimi Räikkönen im Ferrari.

Die Pannen-Serie des Sebastian Vettel
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Foto: afp, TG/seb

Das alles fand allerdings eine Liga entfernt vom Kampf um den Sieg statt, den zum vierten Mal in Folge die Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg unter sich ausmachten.

Natürlich konnte sich Vettel nach dem Rennen, in dem er von Platz 15 am Start bis auf Rang vier nach vorne gefahren war, an der eigenen Leistung erfreuen. "Ich weiß gar nicht mehr, wen ich alles überholt habe", gestand er schmunzelnd, um sich dann aber doch an sein Highlight zu erinnern: "Ich glaube, Kimi war ziemlich gut, weil er mit Sicherheit nicht mit mir gerechnet hat. Ich habe es mir die Runde vorher angeguckt und mir überlegt, das könnte gehen. Und die Runde drauf hat es dann funktioniert."

Sebastian Vettel Vierter: Die besten Bilder vom Rennen in Spanien
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Das Rennen in Spanien

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Der viermalige Champion, dem von sogenannten Experten in seiner Karriere immer wieder vorgehalten wurde, er könne nur mit einem überlegenen Auto von der Spitze weg fahren, hatte auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya seinen großen Auftritt als Racer. Am Anfang etwas zäh, aber dank cleverer Strategie und einiger spektakulärer Fahrmanöver pflügte der Heppenheimer mit seiner auch in Spanien wieder so zickigen "Suzie" durchs Feld.

Letztlich legte Vettel in 1:28,918 Minuten sogar die schnellste Runde des Tages auf den Asphalt, doch nach einem verkorksten Wochenende mit nur vier Trainingsrunden am Freitag wegen eines Kurzschlusses und seinem Getriebeschaden- und wechsel im Qualifying fiel das für den Europastart erhoffte Duell mit den Silberpfeilen ins Wasser. So musste sein Teamkollege Daniel Ricciardo als Gradmesser herhalten, um einen Eindruck zu gewinnen, ob Red Bull den Rückstand auf Mercedes in der Pause nach China hatte verkürzen können.

Sebastian Vettels Red Bull am Haken
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Die auch für Vettel deprimierende Antwort: nein. Ricciardo fuhr zwar als Dritter zum ersten Mal in seiner Karriere aufs Podest, doch bei mehr als 50 Sekunden Rückstand auf Sieger Hamilton war zu keiner Zeit auch nur der Hauch einer Chance auf mehr vorhanden.

Dass die Aussichten für das nächste Rennen in Monaco in zwei Wochen nicht besser sind, weiß auch Vettel. "Im Moment ist Mercedes sehr schnell. Wenn man sich den letzten Sektor anschaut, ist es nicht so, als hätten sie nur einen Übermotor und ein einigermaßen durchschnittliches Auto. Sie haben auch ein sehr gutes Auto", sagte Vettel: "Im letzten Sektor waren sie fast unschlagbar, und der ähnelt doch sehr der Strecke in Monaco. Lewis und Nico sind keine Nasenbohrer, also sind auch dort wieder die Favoriten gesetzt." Und viele Überholmanöver dürfte es auf dem engen Stadtkurs dann auch nicht geben für Sebastian Vettel.

(sid)
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