Formel 1 in Mexiko Feuerlöscher in Vettels Ferrari platzt mitten im Training

Mexiko-Stadt · Lewis Hamilton lässt keine Zweifel an seinem vorzeitigen Titelgewinn aufkommen. Derweil leistet sich Ferrari die nächste peinliche Panne am Wagen von Sebastian Vettel.

Formel 1: Sebastian Vettel – der viermalige Weltmeister tritt zurück
23 Bilder

Das ist Sebastian Vettel

23 Bilder
Foto: dpa/Chris Putnam

Während des freien Trainings zum Großen Preis von Mexiko (Sonntag, 20 Uhr/RTL und Sky) nahm der Heppenheimer plötzlich das Tempo heraus und funkte an die Box, dass er das Gefühl habe, eine Säure laufe aus.

Tatsächlich ging der Feuerlöscher in Vettels Cockpit los. Der 30-Jährige fuhr an die Box und stieg aus, dabei zeichnete sich am Gesäß eine weiße Stelle an seinem Overall ab. "Das war ein bisschen unangenehm, ich wusste im ersten Moment nicht, was es war", sagte Vettel: "Im ersten Moment hat es einfach nur gebrannt, im Nachhinein war es sehr kalt."

Hamilton ließ es mit der Aussicht auf seinen vierten WM-Titel zunächst ruhig angehen und landete nach 1:17,932 Minuten auf Platz drei. In den Longruns mit den Rennsimulationen beeindruckte der Brite aber mit starken Zeiten. Schnellster auf dem Highspeed-Kurs in Mexiko-Stadt war überraschend Daniel Ricciardo im Red Bull (1:17,801/Australien) vor Hamiltons Teamkollegen Valtteri Bottas. Der Finne fuhr seine Zeit (1:17,824) allerdings in der ersten Session am Morgen.

Vettel hatte auch sonst Probleme mit der über 2200 Meter hoch gelegenen Strecke mitten in der Stadt und leistete sich einige Verbremser. Am Ende wurde er Fünfter (1:18,051). Zuletzt brachten zweimal defekte Teile Vettel um seine WM-Chancen - in Malaysia ein Krümmer im Motor, in Japan eine Zündkerze.

Hamilton geht nach seinem Sieg zuletzt in den USA mit 66 Punkten Vorsprung auf Vettel ins drittletzte Saisonrennen, das mit 115.000 Zuschauern ausverkauft sein wird. Dem 32-Jährigen ist sein vierter WM-Titel kaum noch zu nehmen. Selbst wenn Vettel gewinnen sollte, reicht dem Briten in Mexiko schon ein fünfter Platz zur Krönung. Wenn Vettel nicht gewinnt, muss er nur Neunter werden.

Doch mit Rechenspielen beschäftigt sich Hamilton nach eigener Aussage nicht, er möchte den Titel mit Stil einfahren. "Ich will gewinnen - das ist das Ziel", sagte er: "Ich habe nicht die Absicht hier nur Fünfter zu werden und dabei zuzusehen, wie jemand anderes auf dem Podium steht."

Trotz der recht aussichtslosen Lage hat Vettel den WM-Kampf offiziell noch nicht für beendet erklärt. "Es ist noch nicht vorbei. Aber es liegt nicht mehr so in unseren Händen, wie es wir gerne hätten", sagte er. Das ist natürlich untertrieben und insgeheim schielt der Ex-Weltmeister wohl schon auf die nächste Saison. Ferrari habe insgesamt ein gutes Jahr gehabt und sich nach vorne entwickelt. "Diesen Weg müssen wir fortsetzen", sagte Vettel.

Nico Hülkenberg (1:18,775/Emmerich) wurde im Renault Neunter, Sauber-Pilot Pascal Wehrlein (1:20,306/Worndorf) schaffte es auf Rang 16.

Für eine längere Unterbrechung im zweiten Training sorgte Romain Grosjean. Der Franzose schlitzte sich nach einem Dreher mit losen Teilen an seinem Haas den linken Hinterreifen auf. Die Streckenposten brauchten danach knapp zehn Minuten, um den Asphalt wieder zu säubern.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort