Freies Training in Österreich Vettel fährt nach Defekt am Ferrari Bestzeit

Spielberg · Teilzeitarbeiter Sebastian Vettel lässt die Ferrari-Fans von einer Überraschung beim Großen Preis von Österreich träumen und kratzt an der Dominanz des Mercedes-Duos. Trotz gravierender Probleme an seinem Boliden gelang dem viermaligen Weltmeister im freien Training am Freitag in 1:09,600 Minuten überraschend die Bestzeit.

Großer Preis von Österreich: Freies Training
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Vizeweltmeister Nico Rosberg (Wiesbaden/1:09,611) musste sich zum Auftakt knapp mit Rang zwei begnügen, Titelverteidiger Lewis Hamilton (England/1:10,137) belegte mit einem schwachen Auftritt nur Rang fünf.

Zweimal zwangen Vettel Probleme mit seinem Antrieb im Laufe des Tages jedoch in die Box - letzte Zweifel bleiben damit trotz der starken Bestzeit auch vor dem Rennen am Sonntag (14 Uhr/Live-Ticker).

"Das Fazit fällt ein bisschen durchwachsen aus", sagte Vettel: "Der Speed war gut, aber wir wären gerne mehr gefahren. Ich hoffe, dass der Technikteufel das Wochenende über schläft - oder sich nach Kärnten verzieht."

Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen (Finnland/1:09,860) hatte als Dritter zwar bereits einen deutlichen Rückstand auf das Spitzenduo, nährte aber dennoch die Hoffnung bei Ferrari. Nico Hülkenberg (Emmerich/1:10,160), der am vergangenen Sonntag mit Porsche überraschend die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hatte, fuhr im Force India auf den starken sechsten Platz.

Vettel selbst hatte sich dabei von seinem denkbar schlechten Start ins Wochenende nicht beirren lassen. Bereits kurz nach dem Beginn des ersten freien Trainings ging für den Heppenheimer nichts mehr, Probleme mit der Antriebswelle zwangen ihn schon nach drei vollen Runden zur Untätigkeit. Der Heppenheimer stieg aus seinem Ferrari, half den Streckenposten beim Abschleppmanöver, ging zu Fuß zurück in die Box - und musste der Konkurrenz anschließend eine gute Stunde zuschauen.

In der zweiten Session setzte er sich anschließend an die Spitze des Klassements, und musste wenig später schon wieder die Box ansteuern. Probleme mit dem Getriebe kosteten den Hessen weitere wertvolle Trainingszeit, ob diese den weiteren Verlauf des Wochenendes beeinträchtigen, bleibt abzuwarten.

Im Mercedes-Duell wirkte Rosberg von Beginn an wie der erste Punktsieger, nicht zum ersten Mal in den vergangenen Monaten offenbarte Hamilton zum Auftakt des Wochenendes Nachlässigkeiten. Einige Ausritte und Fahrfehler warfen ihn in der Zeitenjagd zurück - zuletzt steigerte sich der Engländer wenn nötig aber spätestens am Wochenende stets deutlich. Im Qualifying am Samstag (14.00 Uhr) peilt der zweimalige Weltmeister seine siebte Pole Position im achten Saisonrennen an.

Vor allem Ferrari glaubt jedoch an seine Chance, die Silberpfeile im Zeittraining herausfordern zu können. Ein Motoren-Update könnte den Rückstand auf Mercedes weiter verkleinert haben, die Leistung am Freitag nährte diese Hoffnung der Italiener. Zudem könnten Regenschauer während des Qualifyings für weitere Überraschungen sorgen - am Freitag konnten die Piloten für dieses Szenario nicht üben. Entgegen der Voraussagen blieb es in beiden Sessions trocken.

Hamilton geht als WM-Spitzenreiter in der Steiermark an den Start, mit 151 Punkten liegt er noch deutlich vor Rosberg (134). Vettel (108) braucht ein Erfolgserlebnis, um im Saisonverlauf weiter in Schlagdistanz zu bleiben.

(sid)
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