Mercedes greift wieder an "Schumi" in Budapest auf Rekordjagd

Budapest (rpo). Weltmeister Michael Schumacher will nach der kurzen Sommerpause der Formel 1 seine Rekordjagd fortsetzen und in Budapest die erste WM-Party feiern. Mit einem Erfolg beim Großen Preis von Ungarn am Sonntag würde der Kerpener nicht nur seinen eigenen Weltrekord auf zwölf Saisonsiege verbessern, sondern Ferrari bereits fünf Rennen vor Saisonende den sechsten Konstrukteurstitel in Folge sichern.

"Wie vor Hockenheim sehe ich das relativ entspannt. Ich bin der Meinung, dass uns dieser Titel ohnehin nicht mehr zu nehmen ist und früher oder später offiziell werden wird", sagt Schumacher vor dem 13. von 18 WM-Läufen: "Wir werden versuchen, ihn jetzt in Ungarn schon zu holen, aber wenn es nicht gelingen sollte, dann eben später."

Schumacher hat seine Grippe auskuriert

Es spricht aber viel für eine Ferrari-Fete in Budapest, selbst bei einem Doppelsieg des letzten Verfolgers Renault, der mit 85 Punkten 99 Zähler Rückstand auf die Scuderia (184) hat, würde Ferrari ein vierter und ein fünfter Platz von Schumacher und Rubens Barrichello (Brasilien) zum Titel reichen.

Schumacher hat in der dreiwöchigen Pause nach dem Heimsieg in Hockenheim seine Grippe auskuriert und sich mit seiner Familie beim Rafting und Klettern entspannt. "Das hat viel Spaß gemacht, aber so langsam wird es Zeit, wieder ins Cockpit zu kommen", meint der 35-Jährige.

Dass seine Erfolgsserie in Ungarn reißt, befürchtet Schumacher nicht: "Ich wüsste nicht, warum wir in Ungarn nicht wieder im Kampf um die Spitze dabei sein sollten." Als schärfste Rivalen sieht er "Renault, BAR-Honda und auch McLaren-Mercedes".

Auf dem winkligen Kurs vor den Toren Budapests hat Schumacher dreimal gewonnen (1994, 1998, 2001). Im vergangenen Jahr reichte es wegen Reifenproblemen allerdings nur zu Rang acht, dabei wurde er sogar von Sieger Fernando Alonso im Renault überrundet. Nach diesem Tiefpunkt schlug Ferrari aber noch einmal zurück, und Schumacher sicherte sich im Endspurt doch noch seinen historischen sechsten WM-Titel.

Ärger um Jenson Button

Während sich das Renault-Team um den Spanier Fernando Alonso, der im Vorjahr in Budepest mit 22 Jahren und 26 Tagen als jüngster Fahrer der Formel-1-Geschichte ein Rennen gewann, in Ruhe auf das Rennen vorbereiten konnte, herrscht im BAR-Rennstall von Jenson Button dicke Luft. Der Engländer, hinter Schumacher (110 Punkte) und Barrichello (74) Dritter der Fahrerwertung (61), ist zum Zankapfel zwischen BAR und BMW-Williams geworden, die in der vorigen Woche Buttons Rückkehr ab 2005 bekannt gegeben hatten.

BAR-Teamchef David Richards pocht allerdings auf einen seiner Meinung nach per Option für 2005 verlängerten Vertrag mit Button, dessen Gültigkeit das unabhängige Contract Recognition Board (CBR) in Genf bestätigt haben soll. Button und BMW-Williams sehen das anders. Trotz des Wirbels will sich BAR professionell auf das Rennen vorbereiten. "Die Vorgänge der vorigen Woche waren ein Schock für das gesamte Team", sagte Richards: "Aber ich habe keinen Zweifel, dass wir für den Rest der Saison professionell weiterarbeiten werden."

Während BMW-Williams, wo der Brasilianer Antonio Pizzonia erneut den verletzten Ralf Schumacher ersetzt, mit einer neuen Fahrzeugnase in die Erfolgsspur zurückfinden möchte, will McLaren-Mercedes den Aufwärtstrend seit Einführung der B-Klasse fortsetzen. "Die letzten drei Rennen haben gezeigt, dass wir vom Speed her wieder um Podiumsplätze kämpfen können", sagt Mercedes-Sportchef Norbert Haug.

(sid)
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