Beim Großen Preis von Monte Carlo am Sonntag Schumacher will zum "König von Monaco" werden

Monte Carlo (rpo). Michael Schumacher will mit einem Sieg beim Großen Preis von Monte Carlo (Sonntag, 14.00 Uhr/live bei RP-Online) vom Buhmann zum "König von Monaco" werden. Der Kerpener könnte bei einem Sieg mit dem legendären Aryton Senna gleichziehen.

Wie der Brasilianer, der 1987 und von 1989 bis 1993 im Straßenlabyrinth des Fürstentums triumphierte, dürfte dann auch Schumacher zum sechsten Mal nach 1994, 1995, 1997, 1999 und 2001 Fürst Rainier die Hände schütteln und dessen traditionelle Worte hören: "Ich freue mich, dass gerade Sie es sind."

Spätestens dann könnte sich der Ferrari-Pilot nach dem "geschenkten" Sieg von Zeltweg und dem weltweiten Aufschrei über die Teamorder, die selbst den Automobil-Weltverband FIA dazu veranlasste, Schumacher, Rubens Barrichello und die Teamführung zu einer Anhörung am 26. Juni nach Paris zu bestellen, sich wieder über positive Schlagzeilen freuen. "Wenn wir wieder Rennen fahren, hören diese Diskussionen hoffentlich auf", sagte Schumacher, der in der WM-Wertung nach fünf Siegen in sechs Rennen mit 54 Punkten doppelt so viele Zähler auf seinem Konto hat wie der zweitplatzierte BMW-Williams-Pilot Juan Montoya aus Kolumbien (27).

Fans haben "Schumi" verziehen

Seine Fans haben dem Kerpener wohl schon verziehen. Während eines Benefiz-Fußballspiels der Formel-1-Piloten gegen ein All-Star-Team um Prinz Albert jubelten sie dem 33-Jährigen schon wieder zu. Und nach dem 2:0-Erfolg durch Tore von Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella war Schumacher erst recht wieder in seinem Element: Er bekam den Siegerpokal.

Daran dürfte sich wahrscheinlich auch am Sonntag nichts ändern. Zu groß war zuletzt der Abstand zwischen Ferrari und dem Rest der Formel 1, dazu kommt die winklige und enge Strecke den "Roten" und Schumacher noch entgegen. "Das ist schon irgendwo ein besonderer Reiz. Es ist anstrengend, gleichzeitig aber extrem motivierend", meinte der Weltmeister: "Wenn man es schafft, unter diesen Bedingungen am Limit zu fahren, gibt das einen besonderen Kick."

Dass ein Autorennen zwischen Leitplanken in einer Stadt aus Sicherheitsgründen eigentlich nicht mehr zeitgemäß ist, wissen natürlich auch die Piloten. "Jedes Jahr fragen wir uns aufs Neue, warum wir hier Rennen fahren. Und jedes Jahr kommen wir dann zu der Entscheidung, es weiter zu tun - das ist schon irgendwo eine kuriose Sache", sagte Schumacher und ergänzte: "Aber wir denken wohl, dass es eines von 17 Rennen ist und dass man einmal im Jahr dieses Risiko eingehen kann - mit dem nötigen Respekt."

Auch sein Bruder Ralf hat sich damit abgefunden: "Die Atmosphäre ist etwas ganz Besonderes, auch wenn ich dem Rennfahren selbst hier nicht viel abgewinnen kann", sagte der BMW-Williams-Pilot, mit 23 Punkten Dritter der WM-Wertung. Den Titel hat "Schumi II" trotz der Dominanz des großen Bruders noch nicht abgeschrieben: "Solange wir rechnerisch eine Chance haben, werden wir dieses Ziel nicht aus den Augen lassen."

(RPO Archiv)
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