Imola (dpa) - Ralf Schumacher fordert weiter eine Bestrafung von Rubens Barrichello. "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man eine Sperre auf Bewährung geben sollte. Dann ist man vielleicht noch etwas vorsichtiger", sagte der 25 Jahre alte Williams-BMW-Pilot vor dem Großen Preis von San Marino in Imola am Sonntag (14.00/RTL und Premiere World). Der Ferrari-Pilot aus Brasilien hatte den Kerpener bei den Formel-1-Rennen in Malaysia und in Brasilien sowie den Mönchengladbacher Heinz-Harald Frentzen beim Auftaktrennen in Australien "abgeschossen" und gilt seitdem als "Formel-1-Rambo".

Auch Manager Willi Weber ging mit dem Unfallfahrer im Ferrari- Team seines Schützlings Michael Schumacher hart ins Gericht. "Er will allen beweisen, dass er besser ist als Michael. Und er war vielleicht kurzzeitig tatsächlich der Meinung, dass es so wäre. Daher ist er an Grenzen gegangen, die er gar nicht beherrscht. Doch irgendwo habe ich auch Verständnis." In einem Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" schrieb Weber dem Brasilianer Barrichello ins Stammbuch: "Seine Fahrweise gleicht einem Ritt auf der Rasierklinge. Aber da sind das Team und die Rennkommmissare gefordert."

Über Barrichello sind auch auf der offiziellen Schumacher- Homepage im Internet folgende Sätze zu lesen. "In der Saison 2000 schien alles gut zu laufen. Rubens Barrichello fügte sich ins Team ein und zeigte gute bis hervorragende Leistungen. Auch schien Rubinho keine Probleme mit der festgelegten Stallordnung zu haben. Aber vielleicht war das nur die Ruhe vor dem Sturm. Denn schon die ersten drei Rennen der Saison 2001 zeigten, dass Barrichello sein inneres Gleichgewicht verloren hat. In Australien fiel Heinz-Harald Frentzen seinen Launen zum Opfer. Die letzten beiden Male traf es Ralf Schumacher." Schumacher-Sprecherin Sabine Kehm dementierte gegenüber dpa diese Aussagen: "Michael hat das in dieser Form nie gesagt."