Weltmeister sieht sich auf dem Kurs nicht als Favorit Schumacher: Ausspannen vor dem Kanada-Grand-Prix

Stuttgart (rpo). Ganz locker sieht Michael Schumacher dem Formel-1-Grand-Prix im kanadischen Montreal entgegen: Der Weltmeister spannt im Nordamerika-Urlaub aus, bevor es am nächsten Sonntag wieder um WM-Punkte geht.

Die USA und Kanada zählen zu seinen beliebtesten Urlaubszielen, weshalb der Rheinländer so oft wie möglich auf dem weiten Kontinent Erholung, gepaart mit Abenteuer, sucht. Schon einen Tag nach seinem zweiten Platz von Monaco hatte Schumacher die Koffer gepackt und war über den Großen Teich geflogen.

Aber auch sportlich verbindet der Ferrari-Star viel Positives mit dem kanadischen Grand Prix. Bei zehn Starts siegte Schumacher vier Mal und wurde drei Mal Zweiter auf dem Circuit Gilles Villeneuve. "Ich mag die Strecke sehr, wenn sie auch nicht zu meinen absolut bevorzugten gehört", teilte er am Montag auf seiner Internet-Homepage mit. "Aber aus irgendeinem Grund habe ich in Montreal immer ganz gute Resultate erzielt, obwohl ich nicht mal glaube, dass der Kurs meinem Fahrstil besonders entgegen kommt." Er liebe eher schnelle Kurven, die es auf dem 4,421 km langen Kurs auf der Insel Notre Dame im St.- Lorenz-Strom nicht gebe.

Trotz der guten Bilanz bleibt "Schumi" vorsichtig

Mit 33 Punkten Vorsprung vor dem Williams-BMW-Verfolgerpärchen Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya (beide je 27) kann der souveräne WM-Spitzenreiter (60) ganz entspannt in den achten Saisonlauf am Sonntag gehen. Aber Schumacher warnt wie immer vor Euphorie. David Coulthards überraschender Erfolg in Monaco war für den vorsichtigen Titelverteidiger ein weiterer Fingerzeig, wie schnell sich in der Formel 1 die Kräfteverhältnisse verschieben können.

Den Ausschlag in Montreal könnten die Reifen geben

Als Favoriten für Kanada sieht sich Schumacher jedenfalls nicht, zumal sein Bruder bei seinem souveränen Sieg im Vorjahr deutlich machte, dass die vor allem die Bremsen belastende Strecke inzwischen eher den weiß-blauen als den roten Rennern zu liegen scheint. "Man kann sich schlichtweg nicht sicher sein. Es spielen zu viele Faktoren mit rein, und die Reifen sind auf einem Kurs wie in Montreal, der eigentlich keine Rennstrecke ist, natürlich immens wichtig", sagte der 58-malige Grand-Prix-Sieger. "Welchen Ausschlag die Reifen geben können, haben wir ja in Monaco gesehen."

Andererseits schöpft Schumacher aus der glänzenden Ferrari- Vorstellung in Imola große Hoffnung. Beim Großen Preis von San Marino hatten er und Rubens Barrichello beim Doppelerfolg der Scuderia Vorjahressieger Ralf Schumacher unerwartet klar im Griff. Deshalb könne das Team "für Montreal ebenfalls recht optimistisch sein. Letztes Jahr waren wir nicht so gut in Kanada, aber vielleicht ist das diesmal anders."

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort