Formel 1 Rosberg zieht ernüchterndes Saison-Fazit

Suzuka (RPO). Für Nico Rosberg war die Reise nach Japan ein Spiegelbild der Saison. Zwar irgendwie mittendrin, am Ende aber doch nur dabei. Sein Fazit einer Saison mit einigen Höhen und noch mehr Tiefen fällt dann auch ernüchternd aus.

Nico Rosberg – Deutscher, Monegasse, Weltmeister
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Das ist Nico Rosberg

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Foto: ap, EM

"Wir wollten auf letztes Jahr aufbauen. Wir wollten dieses Jahr konstant aufs Podium fahren, das ist leider nicht aufgegangen", sagte Rosberg im Interview der Nachrichtenagentur dapd. Die Saison sei für alle nicht ideal gewesen, sagte der Sohn des früheren Formel-1-Weltmeisters Keke Rosberg.

"Es dauert Zeit"

Rosberg war am Rande des Großen Preises von Japan in Suzuka angefressen. Im Qualifying wegen eines Hydraulikschadens gestoppt, reichte es im Rennen nach Startplatz 23 immerhin noch zu Platz zehn und damit einem WM-Punkt. Sicherlich keine optimale Ausbeute für den mit Ambitionen in die Saison gegangenen Rosberg. Doch der ist weiterhin optimistisch. Man setze nun alles in den Aufbau, sagte Rosberg: "Unser Team wird Erfolg haben, es dauert eben nur die notwendige Zeit."

Die will Rosberg sich und Mercedes geben. Wie Rosberg dapd bestätigte, laufen derzeit Verhandlungen über eine vorzeitige Verlängerung des Vertrages über 2012 hinaus. Gespräche mit anderen Teams wollte Rosberg zumindest nicht dementieren. Die Faszination der Silberpfeile zieht aber immer noch, auch bei dem 26-Jährigen. "Wenn dieses Auto siegfähig ist, dann gibt es nichts Besseres", sagte er.

Damit das Auto siegfähig wird, rüstet Mercedes auf und hat in Geoff Willis und dem ehemaligen Ferrari-Technikchef Aldo Costa für die Technikabteilung "zwei Top-Leute" (Rosberg) verpflichtet. Rosberg fährt seit fünf Jahren in der Formel 1, hat bei 104 Starts aber noch keinen Sieg eingefahren. Die beste Platzierung des 26-Jährigen, der immer noch als eines der größten Talente gilt, ist ein zweiter Platz. Für Rosberg ist das kein Problem: "Ich kann meinen Erfolg auch so haben, ohne dass hinter Formel-1-Siege eine Eins dahinter steht."

Von Schumacher gelernt

Dass Rosberg das Potenzial für Podiumsplätzen besitzt, hat er schon bewiesen. Im Qualifying und im Rennen ließ er seinen berühmten Teamkollegen Michael Schumacher bereits oftmals hinter sich. "Generell bin ich zufrieden, dass ich es so oft geschafft habe, Michael zu schlagen. Es ist aber auch sehr, sehr schwer, denn er fährt auf einem hohen Niveau", sagte Rosberg, der jedoch immer noch von der Erfahrung des Rekord-Weltmeisters profitiert.

Allerdings konnte Rosberg recht schnell aus dem großen Schatten des 42-Jährigen treten. "Michael hat sehr, sehr viel Erfahrung. Die habe ich mittlerweile auch", sagte Rosberg. Für den 26-Jährigen, der das Verhältnis zu Schumacher als "entspannt und neutral" beschreibt, ist diese Kombination die Voraussetzung dafür, "das Team nach vorne zu pushen". Damit es endlich mit dem ersten Formel-1-Sieg klappt.

(DAPD/seeg)
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