Forderung nach mehr Mitsprache Rechteinhaber CVC setzt FIA unter Druck

Stuttgart (RPO). Die Rechteinhaber CVC fordern mehr Mitsprachemöglichkeiten in den Regelfragen der Formel 1. Zudem soll vor allem die Abschaffung des Vetorechtes des Automobil-Weltverbandes FIA für den Weiterverkauf der Rechte an der Königsklasse vorangetrieben werden.

 Auch bei der jüngsten Verhandlung des World Motor Sport Councils gab es keine Einigung über eine Strafe von McLaren-Mercedes für die Saison 2008.

Auch bei der jüngsten Verhandlung des World Motor Sport Councils gab es keine Einigung über eine Strafe von McLaren-Mercedes für die Saison 2008.

Foto: AFP, AFP

Nach einem Bericht der Internetseite des Fachmagazins "auto, motor und sport" will die Holdinggesellschaft CVC möglicherweise ihre Anteile weiterverkaufen und deshalb das Vetorecht der FIA, für das der Weltverband keine Gründe angeben muss, aus dem Abkommen streichen lassen.

Angeblich hat CVC den Kaufpreis von mehr als einer Milliarde Dollar längst refinanziert und liegt bereits zwei Jahre nach dem Erwerb der Rechte in der Gewinnzone, schreibt die Zeitung. Die FIA wollte mit ihrem Vetorecht verhindern, dass der Sport in falsche Hände gerät.

Andererseits will CVC mehr Einfluss auf das von der FIA erstellte sportliche Reglement gewinnen. Kritiker und CVC werfen dem Verband vor, mit ständigen Regeländerungen die Kosten hochzutreiben und verweisen auf den Ausstieg des Super Aguri-Teams. Sowohl die Teams als auch CVC fordern jetzt angeblich zumindest ein Vetorecht, was die FIA nach Informationen des Magazins allerdings verhindern will.

Streit gab es zuletzt vor allem um die für 2009 geplante Einführung von Hybrid-Technologie. Ursprünglich gab es eine Mehrheit für die Einführung, inzwischen will rund die Hälfte der Teams von den Plänen nichts mehr wissen. Sie warnen vor den hohen Kosten und zweifeln, ob es der Formel 1 etwas bringt, wenn der Fahrer per Knopfdruck für 6,7 Sekunden pro Runde 82 PS extra abrufen kann.

CVC-Chef Donald Mackenzie soll unzufrieden sein mit den jüngsten Entwicklungen in der Königsklasse. Noch immer gibt es kein neues Concorde Abkommen zwischen der FIA, dem Rechteinhaber, den Teams und den Automobilherstellern. Das alte Abkommen lief im letzten Jahr aus. Seitdem herrscht ein weitgehend rechtsfreier Raum.

Geregelt ist nur die Auszahlung der Einnahmen von CVC an die Teams. Sie sind seit April 2008 doppelt so hoch wie in der Vergangenheit. Die zehn Rennställe partizipieren je nach Zugehörigkeitsdauer und Erfolg nach einem komplizierten Auszahlungsmodus an rund 50 Prozent sämtlicher Einkünfte aus Startgeldern, TV-Gebühren, Streckenwerbung und dem Paddock Club.

(sid)
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