"Bis 2004 bleiben wir gemeinsam in der Formel 1" Ralf Schumacher: "Bruderkrieg hat nie stattgefunden"

Stuttgart (rpo) . Ralf Schumacher hat einen "Bruderkrieg" zwischen ihm und seinem Bruder Michael energisch bestritten. "Bruderkampf ist okay. Aber das Wort ,Bruderkrieg´ stört mich. Ein Bruderkrieg hat nie stattgefunden", sagte der Williams-BMW-Pilot.

"Wir gehen an unsere Grenzen, wie man am Nürburgring gesehen hat. Aber wenn es darauf ankommt, sind Familie und Gesundheit wichtiger." Der 26 Jahre alte Rheinländer aus Kerpen erklärte, auch hinter verschlossenen Türen habe sich zwischen ihnen noch kein größeres Problem abgespielt.

Ralf Schumacher deutete an, dass es über die bis 2004 laufenden Verträge hinaus Schumacher-Duelle geben könnte: "Bis 2004 bleiben wir gemeinsam in der Formel 1, vielleicht auch bis 2005." Er hatte auf dem Nürburgring Ende Juni bei Williams-BMW vorzeitig um weitere zwei Jahre verlängert, sein Bruder schon früher bei Ferrari für den selben Zeitraum.

Der als einer der Top-Favoriten für den Sieg beim Großen Preis von Deutschland am Sonntag geltende "Schumi II" schätzt seine Chancen auf dem Hockenheimring eher zurückhaltend ein. "Das ist eine Strecke, wo wir um Podiumsplätze mitfahren. Ob es zum Sieg reicht, weiß ich nicht, da wir zuletzt Rückschläge erlitten haben und auch Motorprobleme hatten", sagte der zweimalige Grand-Prix-Gewinner. "Ich hoffe, dass unser Reifenkonkurrent Bridgestone nicht wieder zulegt."

Die Chance, in der Gesamtwertung den zweiten Rang hinter Ferrari und vor McLaren-Mercedes zu erreichen, hält er für eher gering. "Wir sind derzeit etwas hinten dran. Von daher ist die Vize- Weltmeisterschaft eher unwahrscheinlich, aber wir versuchen es", so Schumacher. Vor dem 12. Saisonlauf führt der dreimalige Titelträger Michael Schumacher die Fahrerwertung mit 84 Punkten souverän vor dem schottischen Silberpfeil-Konkurrenten David Coulthard (47), seinem brasilianischen Ferrari-Teamkollegen Rubens Barrichello (34) und Ralf Schumacher (31) an. In der Konstrukteurs-WM dominiert Ferrari (118 Punkte) vor McLaren-Mercedes (66) und Williams-BMW (46).

Zum prestigeträchtigen bayerisch-schwäbischen Motorenduell meinte Ralf Schumacher, "es ist nicht unser Stil zu sagen, wir sind besser als die Silberpfeile". Williams-BMW hatte bereits den 21. Grand Prix seiner Zusammenarbeit gewonnen. Mercedes benötigte nach dem Comeback (zunächst mit Sauber, dann mit McLaren) dazu 50 Anläufe. "Aus München tönt es auch nicht, dass wir den stärksten Motor haben. Wir haben einen der besseren", erklärte er zu den Spekulationen, BMW verfüge mit einem 850 PS starken Triebwerk über den leistungsstärksten Zehnzylinder vor dem früheren Branchenprimus Mercedes, der auf 820 PS geschätzt wird.

(RPO Archiv)
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