Formel 1 Großer Preis von Belgien: Pressestimmen
Wir haben die Presse-Reaktionen auf das Formel-1-Rennen in Belgien gesammelt.
Gazzetta dello Sport: "Bei Ferrari explodieren Reifen und Polemik. Nichts ist für einen Piloten verheerender als die Angst, die für Vettel jetzt zur Obsession geworden ist. Ferrari ist ein großes Risiko eingegangen, indem das Team beschlossen hat, so lange die selben Reifen einzusetzen. Ferrari hat die Grenzen ausgetestet und verloren."
Corriere dello Sport: "Der wütende Vettel ist eine Seltenheit. Noch nie hatte man ihn so wütend wie in Spa gesehen. Vettel weiß, dass er sein Leben riskiert hat. Zuvor war ihm ein halbes Wunder gelungen, als er aus der vierten Startreihe auf den dritten Platz vorfurh. Der Siegestraum ist jedoch zum Alptraum geworden."
La Repubblica: "Tag der Wut für Vettel. Erschrocken, erschüttert, wütend: Noch nie hatten wir Vettel so erlebt. Jetzt muss sich die Formel 1 ernsthafte Gedanken über ein Wochenende machen, in dem die Piloten sich in Lebensgefahr begeben haben. Zwischen Ferrari und Pirelli ist ein Krieg ausgebrochen."
Corriere della Sera: "Fast and furious: In Wahrheit ist Vettel diesmal eher wütend als schnell. Er ist ein besiegter Löwe, der einen schweren Schock erlitten hat. Sogar ein mehrfacher und erfahrener Weltmeister wie er kann sich der Angst nicht entziehen."
The Guardian: "Hamiltons feierliche Emotionen bildeten einen krassen Gegensatz zu Vettels Gemütslage, nachdem sein Hinterreifen explodierte und die Zuverlässigkeit der Pirelli-Walzen in den Mittelpunkt des Interesses stellte. Ferrari wählt eine Ein-Stopp-Strategie, ein zumindest mutiger Schritt angesichts der hohen Anforderungen für die Reifen in Spa. Aber die Pirelli-Reifen sollten sicher sein, und Ferrari glaubt, dass sie das am Sonntag nicht waren. Vettel, Teamchef Arrivabene und viele andere Fahrer werden Antworten erwarten, gerade vor dem Vollgas-Rennen in Monza."
The Telegraph: "Lewis Hamilton fand seine Überlegenheit wieder und fuhr entspannt zum nächsten Sieg, wenig später explodierte Sebastian Vettels Temperament mit einer ähnlichen Wucht, wie sie zuvor seinen Hinterreifen zerrissen hatte. Vettel spricht seine Meinung nicht häufig offen aus, aber wenn, dann tut er es mit einer Kraft, die im Sport ihresgleichen sucht. Pirelli-Chef Hembery, der sich wie ein Boxsack für die Fahrer vorkommen muss, wies darauf hin, dass Ferrari das einzige Team war, das nur einmal stoppen wollte."
Daily Mail: "Hamilton ließ seine Horror-Show aus dem Ungarn-Rennen vergessen und meldete sich mit Nachdruck aus der Sommerpause zurück. Seine Herrschaft über den Großen Preis von Belgien ließ uns gerade eindösen, als der Hinterreifen an Vettels Ferrari bei Vollgas explodierte."
The Times: "Sebastian Vettel wütend, nachdem er knapp entkommen ist, und startet Diskussion über blamable Reifen."
Marca: "Lewis Hamilton rückt die Verhältnisse in der WM zurecht. Ein Sieg des Engländers ohne Wenn und Aber. Hamilton fegt alles weg, für Vettel ist die WM vorbei. Sein Reifen platzt eine Runde vor Schluss, dabei war es ein außergewöhnliches Rennen des Deutschen."
As: "Hamilton ist unaufhaltsam, Alonso wird Dreizehnter. Die Mercedes-Boliden sind nach Belgien zurückgekehrt, um alles zu zerstören. Schon wieder. Und wie üblich endet Rosberg auf dem zweiten Platz."
Sport: "Hamilton geht in Spa spazieren. Nach der Sommerpause geht es in der Formel 1 so weiter wie davor. Der Weltmeister beherrscht das Rennen von der Pole-Position aus von Anfang bis zum Ende."
El Mundo Deportivo: "Rosberg übergibt Hamilton den Sieg bereits beim Start. Vettels Reifen hielt nicht stand, die Panne war allerdings kein Pech. Ferrari setzte auf nur einen Boxenstopp, um die Chancen auf das Podium zu wahren."
El Pais: "Hamilton und Rosberg schenken Mercedes den siebten Doppelsieg der Saison. Vettel erleidet eine Reifenpanne und gibt den dritten Platz an Grosjean ab. Mit jedem Rennen wird es für Nico Rosberg schwieriger, nach dem WM-Titel zu greifen. Hamilton scheint auf dem direkten Weg zum dritten WM-Titel - und kein anderer Rivale kann beim Privatkrieg der Mercedes-Piloten dazwischenfunken."
Neue Zürcher Zeitung: "Knall in der Formel 1. Sebastian Vettel platzt bei über 300 Stundenkilometern der rechte Hinterreifen. Der Deutsche bschuldigt den Reifenhersteller, dieser kritisiert die Taktik Ferraris."
Blick: "Vettels Reifen explodiert. Vettel tobt wie noch nie, schreit Pirreli-Chef Hembery ins Gesicht."
Kronen-Zeitung: "Nach seinem Reifenplatzer bei allerhöchstem Tempo wenige Kilometer vor der Ziellinie in Spa-Francorchamps hat Sebastian Vettel zu einer Mega-Schimpftirade gegen Reifenhersteller Pirelli ausgeholt."
SZ: "Im Ziel flogen erst die Komplimente hin und her. Und kurz darauf die Anklagen. "Top job", wurde Lewis Hamilton gelobt, "beautiful work". Der Brite gab am Funk umgehend zurück: "Ihr habt auch toll gearbeitet." Das elfte Rennen der Formel-1-Saison in Spa-Francorchamps brachte einen Sieger hervor, der bereits Routine im Champagner-Spritzen hat: Der Brite Lewis Hamilton war erneut schneller als sein Teamkollege und Titel- rivale Nico Rosberg. Den beiden Mercedes-Männer konnte wieder einmal keiner nahe kommen."
Motorsport Total: "Für Hamilton gab es an einem ungewöhnlich unspektakulären Nachmittag in den Ardennen nur zwei Gefahrenpotenziale: erstens die erste Runde, in der er seine Führung vor Les Combes nur mit Mühe gegen Sergio Perez (Force India) verteidigen konnte, und zweitens der Regenschauer, der wenige Minuten vor Rennende 40 Kilometer von Spa-Francorchamps entfernt war. Aber am Ende setzte er sich sicher durch, zwei Sekunden vor Teamkollege Nico Rosberg und 37,9 vor Romain Grosjean (Lotus)."
Focus Online: "Nico Rosberg hat seinen Teamkollegen Lewis Hamilton auch auf der Ardennen-Achterbahn von Spa-Francorchamps nicht vom Titelkurs abbringen können. Für Sebastian Vettel endeten alle Hoffnungen auf einen Podiumsplatz beim doppelten Jubiläum in der vorletzten Runde mit einem geplatzten Reifen. Landsmann Rosberg hatte gleich zu Beginn mit einem schlechten Start die Chance eingebüßt, den überlegenen Hamilton im ersten Rennen nach der Formel-1-Sommerpause zu überholen und so auch wohl zu schlagen. Der Brite feierte am Sonntag nach der zehnten Pole im elften Rennen seinen sechsten Sieg in diesem Jahr."
Spiegel Online: "Mercedes hat nach der Sommerpause in die Erfolgsspur zurückgefunden. Beim Großen Preis von Belgien gewann Lewis Hamilton sein sechstes Rennen der Saison. Nico Rosberg verspielte seine Siegchancen bereits am Start."
FAZ: "Ein kurzer Handschlag, ein kurzer Blickkontakt – dann gingen sie wieder ihrer Wege. Lewis Hamilton wischte sich mit einem Handtuch den Schweiß aus dem Gesicht, Nico Rosberg spülte einen großen Schluck Wasser herunter. Wieder einmal hatten die beiden Mercedes-Fahrer ein Rennen in der Formel 1 dominiert, und wieder einmal stand am Ende der Brite ganz oben auf dem Siegerpodium."
Bild: "Was für ein Pech – in der vorletzten Runde! Sebastian Vettel (28/Ferrari) ist beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps lange Zeit auf Podest-Kurs – im Jubiläums-Rennen von Ferrari. Es ist der 900. Grand Prix für die Italiener. Das Ziel vor Augen – dann zerplatzt Rang drei. Hinten rechts. Reifenschaden, Vettel verliert kurz vor Schluss viele Plätze, rutscht noch aus den Punkte-Rängen, wird am Ende nur Zwölfter. Ferrari hatte hoch gepokert. Zu hoch. Völlig unbeeindruckt von dem Geschehen hinter sich gewinnt Weltmeister Lewis Hamilton (30) vor Nico Rosberg (30) das Rennen."
Sportschau: "Zumindest dieser Schuss hat gesessen: Lewis Hamilton hat im Titelduell mit Nico Rosberg gleich zum Start aus der Sommerpause Stärke bewiesen und in Spa Kurs auf seinen nächsten WM-Titel genommen."
Welt: "Der einzige Pilot, der ein makelloses Rennwochenende verlebte, war einmal mehr Lewis Hamilton. Der Brite hatte seinen Urlaub mit Karneval auf Barbados und Poolplantschen mit seinen Hunden verbracht. Offenbar war das genau die richtige Therapie gegen die schwachen Starts, die ihn in Budapest und Silverstone jeweils früh unter Druck gesetzt hatten. Am Sonntag flog er zwar auch nicht wie vom Katapult geschnellt nach vorn, als die Ampeln ausgingen. Trotzdem verteidigte er eine Führung gegen den Mexikaner Sergio Perez und verwaltete diese Position fortan souverän."