Formel 1 Das sind die drei Rookies der Saison 2023

Düsseldorf · Drei Rookies gehen in der kommenden Formel-1-Saison an den Start. Oscar Piastri für McLaren, Nyck de Vries für Alpha Tauri und Logan Seargent für Williams. Wir haben uns die Neuen in der Formel 1 einmal genauer angeschaut.

Oscar Piastri hätte eigentlich für Alpine starten sollen. Die Vertragsposse hat es sogar in die Netflix-Doku geschafft.

Oscar Piastri hätte eigentlich für Alpine starten sollen. Die Vertragsposse hat es sogar in die Netflix-Doku geschafft.

Foto: dpa/George Hitchens

Oscar Piastri: Noch nie hat ein Formel-1-Talent schon vor seinem ersten Start für so viele Schlagzeilen gesorgt wie Oscar Piastri. Der Australier hatte 2020 und 2021 die Formel 3 und die Formel 2 jeweils in seiner Debütsaison gewonnen. Damals war er Teil der Nachwuchsakademie von Renault, beziehungsweiese Alpine, für die er in der Saison 2022 als Test- und Ersatzfahrer im Einsatz war. Nach dem Abgang von Fernando Alonso zu Aston Martin veröffentlichte das französische Werksteam eine Pressemitteilung, dass Piastri in der Saison 2023 zum Stammfahrer aufsteigen soll.

Dieser Meldung widersprach er noch am gleichen Tag deutlich. Auf Twitter veröffentlichte Piastri ein Statement, dass er keinen gültigen Vertrag bei Alpine habe und nicht für das Team in der Formel 1 fahren werde. Das löste nicht nur ein wahnsinniges Medienecho aus, auch Alpines Teamchef Otmar Szafnauer stand fortan in der Kritik. Piastri wurde einige Wochen später als zweiter Fahrer von McLaren vorgestellt. Dort wird er den Platz seines Landsmanns Daniel Ricciardo einnehmen und mit der Nummer 81 an den Start gehen. Szafnauer ließ die Angelegenheit vom Contract Recognition Board überprüfen. Dort wurde letztendlich zu Gunsten Piastris entschieden. Die Vertragsposse erhielt in der Formel-1-Dokumentation auf Netflix („Drive To Survive“) eine eigene Folge.

Der Vertrag mit Alpine wurde aufgelöst. Statt Piastri wurde Pierre Gasly Alonso-Nachfolger und machte so bei Alpha Tauri den Weg für einen weiteren Rookie frei.

Nyck de Vries: Er ist einer der ältesten Neulinge der jüngeren Vergangenheit. Der Niederländer ist bereits 27 Jahre alt und hat somit auch schon einige Erfolge im Motorsport vorzuweisen. So gewann er 2019 die Formel 2 und schlug dabei Nicolas Latifi, der zuletzt drei Jahre im Williams in der Formel 1 fuhr, und Mick Schumacher. Danach fand er jedoch keinen Platz in der Königsklasse des Motorsports. Er wechselte in die Formel E und unterschrieb bei Mercedes. In seinem zweiten Jahr konnte er mit zwei Siegen, vier Podiumsplätzen und 99 Punkten die Meisterschaft für sich entscheiden und wurde daraufhin zusätzlich Ersatzfahrer beim Formel-1-Werksteam, für das er an den Young-Drivers-Tests teilnahm. Für die Saison 2022 wurden zwei Freitagstrainings für Fahrer eingeführt, die bisher an weniger als zwei Grand Prix teilgenommen haben. Im Rahmen dieser fuhr de Vries dann im Training für Mercedes, Aston Martin und Williams. Für letztere schlug dann im Spätsommer seine große Stunde.

Als beim Großen Preis von Italien in Monza Williams-Stammfahrer Alex Albon aufgrund einer Blinddarm-Operation ausfiel, sprang de Vries ein. Er qualifizierte sich auf Platz 13 und startete beim Rennen am Sonntag aufgrund diverser Rückversetzungen anderer Fahrer auf Platz acht. Am Sonntag beeindruckte er mit Platz neun im eigentlich unterlegenen Williams und holte auf Anhieb zwei Punkte. Seinen Teamkollegen Latifi - bis dahin punktelos - hatte er dabei vollends im Griff. So wurde er zu einem Nutznießer der Piastri-Posse bei Alpine. Das französische Werksteam verpflichtete Pierre Gasly von Alpha Tauri, die sich wiederum die Dienste von de Vries sicherten. Dort steigt er nun als Teamkollege von Yuki Tsunoda endlich in die Formel 1 ein.

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Die Formel-1-Fahrer der Saison 2023

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Foto: dpa/Hasan Bratic

Logan Seargent: Er ist der erste Amerikaner in der Formel 1 seit acht Jahren - damals nahm Alexander Rossi für das unterlegene Marussia-Team an fünf Grand Prix teil, der erste Stammpilot aus den USA seit Scott Speed 2016 und 2017. Dieser musste nach einem weitestgehend erfolglosen Intermezzo nach anderthalb Jahren einem gewissen Sebastian Vettel Platz machen.

Logan Seargent ist aber kein Quoten-Ami, sondern ein heißes Eisen für die Zukunft. Mit zehn Jahren absolvierte er seine ersten Kartrennen in Europa, ab 2019 startete er in der Formel 3, die er in seinem zweiten Jahr auf dem dritten Platz abschließen konnte. Allerdings scheiterte ein Aufstieg in die Formel 2 letztendlich aus finanziellen Gründen. Das änderte sich erst ein Jahr später: Da nahm ihn Williams in sein Nachwuchsprogramm auf. So wurde auch endlich ein Start in der Formel 2 möglich.

Dort wusste Seargent sofort zu überzeugen: In seiner ersten Saison konnte er auf Anhieb zwei Rennen gewinnen und zwei weitere Podiumsplätze einfahren. Im Rahmen des USA-Grand-Prix in Austin, Texas absolvierte Seargent zum ersten Mal ein freies Training in der Formel 1. Unmittelbar danach gab Teamchef Jost Capito bekannt, mit ihm das Cockpit neben Alexander Albon besetzen zu wollen. Die dafür nötigen Punkte für die Superlizenz wurden in Abu Dhabi für Seargent zur Formsache. Er schloss die F2-Saison auf dem vierten Platz in der Gesamtwertung ab. Nun wird er mit der Nummer zwei an den Start gehen.

(loy)
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