Freies Training in Hockenheim Nur Alonso ärgert Hausherr Vettel

Hockenheim (RPO). Nur Fernando Alonso hat den neuen Hausherrn Sebastian Vettel in Hockenheim ein bisschen geärgert, aber auch die Silberpfeil-Stars Nico Rosberg und Michael Schumacher haben einen sehr guten Start ins Heimspiel erwischt. Red-Bull-Pilot Vettel fehlten gegenüber dem spanischen Ferrari-Fahrer Alonso gerade einmal 29 Tausendstelsekunden zur Bestzeit im freien Training.

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Hinter Vettels Teamkollegen Mark Webber, der auf Platz vier landete, fuhren Rosberg und Schumacher einträchtig auf die Positionen fünf und sechs, getrennt nur um 14 Hunderstelsekunden.

Vettel freute sich nicht nur über die gute Leistung, sondern auch über die Unterstützung von den Fans vor dem Großen Preis von Deutschland (Sonntag, 14.00 Uhr/live bei RTL und Sky). "Das Wetter war zwar miserabel, aber trotzdem waren schon recht viele Leute da. Das ist nicht immer so an einem Freitag", sagte er. Schumacher, der nach seiner dreijährigen Pause erstmals wieder in Hockenheim an den Start geht, erwartet für das Wochenende noch mehr. "Da wird dann noch eine ganz andere Atmosphäre herrschen", sagte der viermalige Hockenheim-Sieger: "Darauf freuen wir uns."

Das Wissen, wieder zu Hause zu sein, sei schön, meinte Schumacher. Der Rückenwind, den man auch bei einem Werksbesuch am Mittwoch in Sindelfingen bekommen habe, beflügele das Team. Auch mit den Fortschritten seines Silberpfeils ist Schumacher zufrieden. "Vor diesem Wochenende hatten wir davon gesprochen, neue Updates hierher zu bringen. Die wirken sich positiv aus. Was wir in Silverstone gezeigt haben, das haben wir hier bestätigt", sagte Schumacher.

Als Siegkandidaten sieht er sich aber nicht. "Das Podium ist unser optimistisches Ziel, dafür werden wir Gas geben", erklärte der 41-Jährige, der allerdings ein "Knöllchen" kassierte. Weil er in der Boxengasse mit 64,1 statt der erlaubten 60 km/h unterwegs war, brummten ihm die Rennkommissare eine Strafe von 1000 Euro auf.

Im Gegensatz zu Schumacher hat Vettel natürlich den Sieg im Visier. "Ich denke, wir sind gut dabei. Ferrari scheint aber mit beiden Autos sehr stark zu sein. Und man darf McLaren nicht unterschätzen, die hatten einen schwierigen Tag", sagte Vettel, der am Sonntag gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen will. "Außer Michael hat von uns Deutschen hier noch keiner gewonnen, das ist mein Ziel", sagte der 23-Jährige aus dem nur 35 Kilometer entfernten Heppenheim. Sollte ihm dieser Sieg gelingen, würde er in der Gesamtwertung den Rückstand auf Spitzenreiter Lewis Hamilton wieder verringern.

Vor dem 11. von 19 WM-Läufen am Sonntag liegt Hamilton, der nach einem Unfall am Vormittag und einer längeren Reparatur an seinem McLaren-Mercedes am Ende in der Tageswertung auf Rang sieben landete, mit 145 Punkten vor seinem Teamkollegen Jenson Button (133) und Webber (128) an der Spitze. Vettel ist Vierter (121), Rosberg Sechster (90) und Schumacher (36) Neunter.

Das gute Abschneiden der deutschen Fahrer komplettierte Nico Hülkenberg im Williams auf Position zehn. Adrian Sutil, der im Force-India-Mercedes am verregneten Vormittag noch Schnellster war, landete in der Tageswertung schließlich auf Platz 14. Deutsches Schlusslicht war Timo Glock im Virgin auf Rang 19, womit er allerdings erstmals seit längerer Zeit wieder einmal schnellster Fahrer aus einem der neuen Teams war.

Freies Training in Zahlen

1. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 1:16,265 Minuten
2. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red-Bull-Renault 1:16,294
3. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari 1:16,438
4. Mark Webber (Australien) Red-Bull-Renault 1:16,585
5. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 1: 16,827
6. Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes 1:16,971
7. Lewis Hamilton (Großbritannien) McLaren-Mercedes 1:17,004
8. Robert Kubica (Polen) Renault 1:17,009
9. Rubens Barrichello (Brasilien) Williams-Cosworth 1:17,056
10. Nico Hülkenberg (Emmerich) Williams-Cosworth 1:17,204
11. Kamui Kobayashi (Japan) Sauber-Ferrari 1:17,364
12. Witali Petrow (Russland) Renault 1:17,547
13. Pedro de la Rosa (Spanien) Sauber-Ferrari 1:17,573
14. Adrian Sutil (Gräfelfing) Force-India-Mercedes 1:17,701
15. Jenson Button (Großbritannien) McLaren-Mercedes 1:17,739
16. Vitantonio Liuzzi (Italien) Force-India-Mercedes 1:17,871
17. Sebastien Buemi (Schweiz) Toro-Rosso-Ferrari 1:18,147
18. Jaime Alguersuari (Spanien) Toro-Rosso-Ferrari 1:19,327
19. Timo Glock (Wersau) Virgin-Cosworth 1:19,553
20. Jarno Trulli (Italien) Lotus-Cosworth 1:20,008
21. Lucas di Grassi (Brasilien) Virgin-Cosworth 1:20,106
22. Heikki Kovalainen (Finnland) Lotus-Cosworth 1:20,377
23. Bruno Senna (Brasilien) Hispania-Cosworth 1:21,988
24. Sakon Yamamoto (Japan) Hispania-Cosworth 1:23,066
25. Fairuz Fauzy (Malaysia) Lotus-Cosworth 1:30,938
(Fairuz Fauzy war am Vormittag anstelle des Stammpiloten Heikki Kovalainen im Einsatz)

(SID/chk)
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