Nach Fia-Bericht McLaren-Boss fordert harte Sanktionen gegen Red Bull

London · In der Formel 1 geht es hinter den Kulissen nun hoch her. Nachdem die Fia in der vergangenen Woche Red Bull bescheinigte, in der Vorsaison zu viel Geld ausgegeben zu haben, fordert nun das erste Team eine hohe Strafe.

 Zak Brown fordert eine hohe Strafe für Red Bull.

Zak Brown fordert eine hohe Strafe für Red Bull.

Foto: dpa/David Davies

McLaren-Boss Zak Brown hat den Automobil-Weltverband FIA zu harten Sanktionen gegen den Red-Bull-Rennstall wegen Überschreitens des Formel-1-Budgetdeckels aufgefordert. „Wir glauben nicht, dass eine finanzielle Strafe allein eine angemessene Strafe für einen Verstoß gegen überhöhte Ausgaben oder einen schwerwiegenden Verfahrensverstoß wäre. In diesen Fällen muss es eindeutig eine sportliche Strafe geben“, erklärte Brown in dem Schreiben an die FIA, aus dem die BBC am Montag zitierte.

„Jedes Team, das zu viel Geld ausgegeben hat, hat sich einen unfairen Vorteil verschafft, sowohl bei der Entwicklung des aktuellen Autos als auch bei dem des nächsten Jahres“, hieß es weiter. Der 50-Jährige schrieb auch von „Betrug“ und forderte als Sanktion neben empfindlichen Budgetbeschneidungen unter anderem eine Reduzierung der Windkanal- und Simulationszeiten.

Der US-Amerikaner forderte die FIA dazu auf, nachfolgende Maßnahmen und Strafen „zeitnah“ zu kommunizieren, „um die Integrität der Formel 1 zu wahren“. Der Brief ist laut BBC auf den 12. Oktober datiert und an FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem gerichtet, mit Kopie an Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali.

Die FIA gab in der vergangenen Woche bekannt, dass Red Bull, Rennstall des mittlerweile zweimaligen Weltmeisters Max Verstappen, sich 2021 eines „geringfügigen“ Verstoßes gegen die Kostenobergrenze schuldig gemacht hat sowie eines Verfahrensfehlers. Die Grenze zwischen „geringfügigen“ und „schwerwiegenden“ Verstößen liegt bei fünf Prozent oberhalb der Grenze. Im Jahr 2021 lag dieses Limit bei 7,25 Millionen Dollar.

Die FIA hat noch keine Einzelheiten über das Fehlverhalten von Red Bull oder etwaige Strafen bekannt gegeben. Red Bull zeigte sich in der Vorwoche „überrascht und enttäuscht“ von der Einschätzung des Weltverbandes nach Prüfung der Bücher und fügte hinzu: „Wir sind nach wie vor der Meinung, dass die relevanten Kosten unter dem Kostendeckungsbetrag für 2021 liegen.“ Dieser sogenannte Budget Cap lag bei 150 Millionen Dollar.

Der Niederländer Verstappen gewann im vergangenen Jahr in einem engen Duell mit Rekordweltmeister Lewis Hamilton (England/Mercedes) seinen ersten WM-Titel, lediglich acht Punkte trennten die Rivalen in der Endabrechung.

(dör/SID)
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