Aufstand in der Formel 1 Mosley glaubt nicht an "New Formula"

Silverstone · Max Mosley rechnet weiter mit einer Einigung im Streit um die Zukunft der Formel 1. "Eins ist für mich ganz sicher: Es wird eine WM 2010 geben – und alle werden dabei sein", sagte der Präsident des Automobil-Weltverbandes (FIA). Der 69 Jahre alte Engländer bezeichnete die Differenzen zwischen der FIA und den acht abtrünnigen Teams der FOTA – BMW-Sauber, Red Bull, Brawn, Ferrari, McLaren-Mercedes, Renault, Toro Rosso und Toyota – als so klein, dass sie schnell erledigt sein könnten.

Die Köpfe im Formel-1-Streit
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Max Mosley rechnet weiter mit einer Einigung im Streit um die Zukunft der Formel 1. "Eins ist für mich ganz sicher: Es wird eine WM 2010 geben — und alle werden dabei sein", sagte der Präsident des Automobil-Weltverbandes (FIA). Der 69 Jahre alte Engländer bezeichnete die Differenzen zwischen der FIA und den acht abtrünnigen Teams der FOTA — BMW-Sauber, Red Bull, Brawn, Ferrari, McLaren-Mercedes, Renault, Toro Rosso und Toyota — als so klein, dass sie schnell erledigt sein könnten.

"Sie wollen ein stabiles Reglement, dafür sind wir auch. Zweitens wollen sie mitmachen bei der Erstellung der Regeln", sagte Mosley, der derzeit nur fünf WM-Starter für 2010 hat: Williams, Force India, Manor, Campos und USF1. Beides sei mit einer Verlängerung des Concorde Agreements von 1998 zu lösen. Es blieben also die Unstimmigkeiten über die Einstufung der von den drei neuen Teams genutzten Cosworth-Triebwerke. Für Mosley kein Problem. "Das ist ein 2006er-Motor, der ist sowieso schwächer." Am Tag zuvor hatte der streitbare Brite noch andere Worte gewählt. "Sie wollen die Macht über den Sport und das Geld. Ich werde nicht zulassen, dass dies geschieht." Mit Blick auf die von den Aussteigern angekündigte eigene Serie meinte er: "Das ist pure Fantasie. Sie wissen, dass dies nicht klappt."

Mosley, der im Oktober für eine weitere Amtszeit als FIA-Boss kandidieren will, warf der FOTA vor, eine am 11. Juni in einem Meeting erreichte Einigung wieder zerrissen zu haben: "Es gibt Leute in der FOTA, die keine Einigung wollen." Die acht FOTA-Teams, die auch die von Mosley ab 2010 geforderte Budget-Obergrenze von 45 Millionen Euro ablehnen, hatten am Freitag ihren Ausstieg und die Gründung einer eigenen Rennserie verkündet. Die FIA hatte danach juristische Schritte angekündigt.

Die Formel-1-Teams sind mit den Planungen für ihre eigene Serie offenbar schon weiter als viele denken. So soll es beispielsweise einen konkreten Entwurf für einen Kalender mit 17 Rennen — unter anderem auf dem EuroSpeedway Lausitz — geben. Auch ein Name ist angeblich gefunden: "New Formula". Laut Martin Whitmarsh bleibt nur bis Ende Juli Zeit, die Spaltung noch zu verhindern. "Was immer uns jetzt trennt, wird dann noch eklatanter sein", sagte der McLaren-Teamchef. Mosley sieht dies entspannter, ist überzeugt, dass bis März 2010 nicht passieren werde. Spannend wird sein, ob wirklich alle Hersteller dabei bleiben oder die Chance nutzen, sich aus dem kostenintensiven Spektakel zurückzuziehen.

Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten sowie die Hauptdarsteller des Machtkampfes in der Formel 1 für Sie.

(RP)
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