Montezemolo hat keine guten Nachrichten Schumachers Zustand bleibt Privatsache

Mailand · Viel gesagt hat er eigentlich gar nicht. Er habe Neuigkeiten, aber keine guten, so der Tenor der Aussagen von Luca di Montezemolo. Dass es um Michael Schumacher geht, macht sie durchaus aber ein bisschen heikel.

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Luca di Montezemolo hat viel erlebt mit Michael Schumacher. Er hat dem Rekordweltmeister sportlich die erfolgreichste Ära Ferraris in der Formel 1 mitzuverdanken. Nun sitzt er dort auf einer Bühne und wird nach Neuigkeiten zu "Michele" gefragt. Ein heikles Thema. Denn alle die, die tatsächlich und aus erster Hand wissen, wie es dem mittlerweile 47 Jahre alten Rheinländer geht, die schweigen öffentlich. Montezemolo tut es nicht, er redet. Auch wenn er eigentlich wenig aussagt. Schumachers Managerin will Montezemolos Ausführungen erst gar nicht kommentieren.

Luca Cordero di Montezemolo, der Karrieremensch aus einer piemontesischen Adelsfamilie und Michael Schumacher, der siebenmalige Weltmeister, der aus einfachen Verhältnissen stammt. "Wir hatten großartige Jahre zusammen, auch auf persönlicher Ebene", sagt di Montezemolo und fordert die gebannten Zuhörer bei der Podiumsveranstaltung zum 60. Geburtstag des Magazins "Quattroruote" in Mailand zu einem Applaus für Schumacher auf.

Zur Saison 1996 wechselte Schumacher vor 20 Jahren von Benetton zu Ferrari. Der italienische Traditionsrennstall dümpelte vor sich hin. Der letzte WM-Titel lag lange zurück durch Jody Scheckter im Jahre 1979. Schumacher machte Ferrari mit Akribie, Ehrgeiz und seinem Teamgeist wieder zur Nummer eins und gewann von 2000 bis 2004 jede Saison den Fahrertitel. Dazu von 1999 bis 2004 die Meisterschaft bei den Konstrukteuren. Di Montezemolo genoss die Erfolge als Präsident von Ferrari. Und er leidet, seitdem Schumacher am 29. Dezember 2013 beim Skifahren in den französischen Alpen verunglückte.

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Foto: dpa, ss mr

"Leider hat ihn ein zufälliger Sturz auf Skiern kaputt gemacht", sagt di Montezemolo auf dem Podium. Die Neuigkeiten, die er von Schumacher habe, seien leider keine guten, betont der 68 Jahre alte Italiener. Weitere Details nennt er nicht.

Wer weiß schon, wie es Schumacher wirklich geht? Seit September 2014 befindet er sich zu Hause am Genfer See zur weiteren Rehabilitation. "Ein Recht auf Information über seinen Zustand hat die Öffentlichkeit nicht", hatte Schumachers Medienanwalt Felix Damm vor einigen Wochen betont. Das Oberlandesgericht München entschied im vergangenen Monat, dass mehrere Medien bei der Berichterstattung über den Gesundheitszustand des mittlerweise des zweifachen Familienvaters weit in die Privatsphäre eingedrungen seien.

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Foto: dpa, Olivier Hoslet

Die Familie, engste Freunde und Weggefährten, die wissen, wie es Schumacher geht, schweigen. Für die offiziellen Verlautbarungen ist Schumacher-Managerin Sabine Kehm zuständig. Kurz vor Weihnachten dementierte sie einen Bericht, wonach der 91-malige Grand-Prix-Gewinner wieder gehen könne.

Solche Spekulationen würden leider auch dazu führen, "dass viele Menschen, die ehrlich Anteil nehmen, sich falsche Hoffnungen machen", sagte sie damals. Schumacher hatte sich bei dem Sturz mit dem Kopf auf einen Felsen trotz eines Helmes ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. Er schwebte tagelang in Lebensgefahr und lag monatelang im künstlichen Koma.

(dpa)
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