Großer Preis von Frankreich ist der erste "Matchball" Michael Schumacher fit für Titel-Countdown

Fiorano/München (rpo). Michael Schumacher ist gut gerüstet: Eine Woche vor dem ersten "Matchball" zum erneuten WM-Triumph hat sich der Kerpener mit glänzenden Testfahrten auf den Titel-Countdown eingestimmt.

Der dominierende WM-Spitzenreiter glänzte am Wochenende bei den letzten Testfahrten auf der Ferrari-Strecke in Fiorano mit hervorragenden Zeiten.

Nach dem Runden-Rekord war der viermalige Champion auch bei Reifen- und Aerodynamik-Tests äußerst schnell unterwegs. Bereits beim Großen Preis von Frankreich in Magny-Cours kann Schumacher den schnellsten Weltmeister-Titel der Formel-1-Geschichte perfekt machen, auch wenn er selbst vor allzu viel Euphorie warnte. "Wir werden sicherlich versuchen, das in Magny-Cours hinzukriegen, weil ich dort gerne gewinnen würde. Aber das heißt nicht, dass ich deshalb schon die Meisterschaft gewonnen habe", sagte er in Fiorano.

Schumacher hat vor dem elften WM-Lauf 86 Punkte auf dem Konto und damit 54 Zähler Vorsprung vor dem zweitplatzierten Rubens Barrichello (32). Danach folgen die beiden Williams-BMW-Piloten Juan Pablo Montoya (31) und Ralf Schumacher (30). Der Spitzenreiter kann seinen fünften Titel bereits in Magny-Cours perfekt machen, wenn er selbst gewinnt, und Barrichello und Montoya schlechter als auf Rang zwei platziert sind. Sollte die Titel-Entscheidung vertagt werden, besteht schon eine Woche später beim Großen Preis von Deutschland in Hockenheim die nächste Möglichkeit für Schumacher, alles perfekt zu machen.

Mit einem vorzeitigen Titelgewinn in Magny-Cours wäre Schumacher der "eiligste" Weltmeister der Formel-1-Geschichte. Noch nie schaffte bisher ein Fahrer die Entscheidung schon im elften von 17 Rennen. Gleichzeitig könnte Schumacher den Rekord des legendären Argentiniers Juan Manuel Fangio mit fünf Titeln einstellen. Jedoch wehrte sich der Deutsche vehement gegen Vergleiche mit Fangio. "Ich möchte wegkommen von diesem Vergleich, denn ich glaube dass er nicht greift", so Schumacher. "Es funktioniert nicht, mich mit Fangio zu vergleichen. Zum einen, weil die Zeitunterschiede zu groß sind, und auch die Leistungen von Fangio in meinen Augen zu beeindruckend sind."

Beeindruckend waren auch die letzten Testfahrten des Kerpeners. Am Freitag unterbot er in 57,476 Sekunden seinen eigenen Streckenrekord in Fiorano aus dem Mai dieses Jahres um 0,850 Sekunden. Am Samstag kam er der neuen Bestzeit mit 57,538 Sekunden erneut recht nahe. "Erschreckend" titelte die "Gazzetta dello Sport" am Wochenende angesichts der Stärke des Ferrari.

Die Konkurrenz hat unterdessen weiter mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. Die "Bild am Sonntag" berichtete von heftigen internen Auseinandersetzungen bei McLaren-Mercedes. Demnach soll das Verhältnis zwischen McLaren-Chef Ron Dennis und Motoren-Chef Mario Illien zerrüttet sein. "Ja, natürlich gibt es bei uns auch mal einen Krach. Das ist wie in einer guten Ehe. Aber wir gehen da durch wie ein Eisbrecher durchs Packeis", zitierte die Zeitung Ron Dennis.

(RPO Archiv)
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